Johannis kritisiert Rumäniens Homoehe-Gegner
Ungewohnt deutlich hat Rumäniens Präsident Klaus Johannis "religiösen Fanatismus" im Zusammenhang mit dem Homoehe-Verbot angeprangert und zu Toleranz mit Minderheiten aufgerufen. Drei Millionen Unterzeichner einer Petition wollen ein Referendum zur Verankerung eines Homoehe-Verbots in der Verfassung erwirken. Rumäniens Presse kommentiert Johannis' Worte ebenso deutlich.
Staat darf Gefühle nicht bestrafen
Johannis kritisiert die Homoehe-Gegner zu Recht als Fanatiker, findet Ziare:
„Egal wie viel Zorn er geerntet hat, auch von der orthodoxen Kirche: Die Position des Präsidenten ist absolut richtig. ... Niemand kann für seine Gefühle bestraft werden, so bizarr sie der Mehrheit auch erscheinen. Nichts spricht dafür, dass in einer laizistischen und demokratischen Gesellschaft die Mehrheit einer Minderheit Dinge aufzwingt, die mit dem Privatleben, den Gefühlen und der Lebensart zu tun haben und der Öffentlichkeit keinen Schaden zufügen. Es ist nicht einzusehen, mit welchem Recht jemand zwei Menschen gleichen Geschlechts verbieten will, ihr Leben als Eheleute zu teilen und einen stabilen rechtlichen Status zu haben.“
Johannis will Volkswillen unterdrücken
Der Präsident ist nichts weiter als ein Handlanger der Brüsseler Eliten, die politische Korrektheit predigen, schimpft Evenimentul Zilei:
„Wenn ein Land die Frage der Homoehe langfristig regeln will und dabei Juncker, Merkel, Hollande und Co. widerspricht, schrillen alle Alarmglocken und es werden alle Hebel umgelegt, um Einfluss zu nehmen. Die Samthandschuhe werden abgestreift, es wird zum Knüppel gegriffen. Man sieht, welchen Angriffen Ungarn und Polen ausgesetzt waren, weil sie es gewagt haben, die von Brüssel diktierte Schiene zu verlassen. ... Als Johannis drei Millionen Rumänen religiösen Fanatismus vorgeworfen hat, ist sein breites Lächeln zu einer Fratze gefroren, die Repressalien für alle verheißt, die aus der Reihe tanzen.“