Erdoğan entlässt Tausende Staatsdiener
Der türkische Präsident Erdoğan hat mit einem Notstandsdekret erneut die Entlassung von mehr als 4.000 Staatsdienern angeordnet, darunter auch 330 Akademiker. Ihnen wird vorgeworfen, Verbindungen zu Terrororganisationen zu haben oder die nationale Sicherheit zu gefährden. Oppositionelle Medien in der Türkei sind außer sich.
Universitäten sind das nächste Opfer
Die Entlassungswelle ist eine weitere barbarische Maßnahme des Staats, kritisiert die linke Tageszeitung Birgün:
„Für einige ist es ein 'hasserfülltes Dekret', für andere 'ein Massaker an der Universität' oder ein 'universitärer Völkermord', wieder andere nennen es Barbarei. Die Entlassungen trafen zunächst die Putschisten, die Fetö [Anhänger Fethullah Gülens] wurden aus dem Staatsdienst und den Universitäten entlassen. Anschließend wurde diese 'Terror-Liste' erweitert. ... Alle Akademiker der Universität Ankara, die eine Petition [für ein Ende der Militäreinsätze im Südosten des Landes] unterschrieben, wurden gefeuert. Die Fakultäten der Politik- und Kommunikationswissenschaften wurden dermaßen dezimiert, dass nun fast keine Kurse mehr angeboten werden können. Ein Jammer für die dortigen Studierenden, deren Professoren nun Seminare absagen müssen. Lehrer, Studierende und alle Welt wissen, dass dies politische Entlassungen sind.“
Die Verbannten werden zurückkehren
Solche Entlassungswellen passieren in der Türkei nicht zum ersten Mal, weshalb sie den Betroffenen Mut machen sollten, kommentiert T24:
„Das Erdoğan-Regime denkt, dass diese Professoren nicht zurückkehren werden. Doch sie werden zurückkehren! Und die [für die Entlassungen] Verantwortlichen sollten heute beginnen, darüber nachzudenken, wie sie mit der Schande umgehen sollen, die sie ihren Kindern und Enkeln bereitet haben. Geduld, Beständigkeit und Kampf. Das sollten unsere Wegweiser sein. Basta! Freunde, vergesst nicht: Ihr werdet wieder an eure Fakultäten zurückkehren.“