Populisten stehen vor Richtungsentscheidung
Ohne den charismatischen Parteichef Timo Soini könnte die Partei Die Finnen weiter nach rechts abdriften, fürchtet Etelä-Saimaa:
„Nach 20 Jahren am Steuer ist Soinis Entscheidung verständlich, aber für die Partei birgt sie viele Risiken. Die erste Herausforderung sind bereits die Kommunalwahlen in einem Monat. Die Finnen werden als Soinis Partei wahrgenommen und wenn er sich nun zurückzieht, könnte ihr dies in den Augen der Wähler die Glaubwürdigkeit nehmen. … Das größte Risiko betrifft jedoch die Zukunft der Partei. Kann sie weiterhin salonfähig bleiben oder übernehmen ausländerfeindliche Kräfte die Macht, was dazu führen würde, dass die Zusammenarbeit mit anderen Parteien schwieriger würde. … In jedem Fall wird sich das Bild der Partei ändern. Soini ist eine Persönlichkeit, die schwer zu ersetzen ist.“
Rechte Finnen auf absteigendem Ast
In Finnland haben die Rechtspopulisten bereits ihren Zenit überschritten, glaubt die Boulevardzeitung Ilta-Sanomat:
„Die Partei Die Finnen konnte mit ihrer Kritik an der EU zwei enorme Wahlsiege erringen. Dass mit finnischen Steuergeldern griechische Schulden beglichen werden sollten, war Timo Soinis wichtigstes Wahlkampfthema. Als Soini in der Regierung dem Hilfspaket für Griechenland zustimmen musste, wurde seine Griechenland-Kritik verhaltener. … Regierungspolitik hat stets Folgen, insbesondere für die Partei Die Finnen. ... Soini ist es gelungen, dafür zu sorgen, dass einzelne rassistische Kommentare nicht zur Parteilinie wurden. Dasselbe galt für Kritik an der Einwanderung. Er hat seine Partei salonfähig gemacht, was ihr im Mai 2015 die Regierungsbeteiligung sicherte. Während der Rechtspopulismus in Europa im Aufwind ist, nimmt das Phänomen in Finnland aber bereits wieder ab.“