Macron skizziert seine Außenpolitik
Der Kampf gegen islamistischen Terror, Umwelt- und Migrationspolitik sowie die Zukunft Europas sind Macrons außenpolitische Schwerpunkte. Diese skizzierte er in einer Grundsatzrede vor Botschaftern Frankreichs in Paris. Kann Frankreichs Präsident die Reputation seines Landes in der Welt nachhaltig verbessern?
Frankreich von innen heraus stärken
Wenn Macron Frankreich zu neuer Größe verhelfen will, muss er zuallererst auf nationaler Ebene handeln, mahnt La Croix:
„Allgemein hört man lieber, wenn von 'Größe' und nicht von 'Verfall' oder 'Niedergang' gesprochen wird. Es gilt jedoch, auf dem Boden zu bleiben, um die Partner nicht zu verstimmen, die wir doch mit ins Boot holen sollten für diesen stark an Charles De Gaulle erinnernden Kurs. Frankreich ist kein 'kleines' Land, aber auch keine Supermacht. Seine Geschichte und seine Kultur verleihen ihm gewiss eine einmalige Stimme. Seine 'Größe' entsteht aber zunächst an einem anderen Ort: im Inneren des Landes. Und zwar durch eine gestärkte Wirtschaft und neue Zuversicht für die Zukunft. Frankreich ist nur dann groß, wenn die Franzosen sich stark genug fühlen. Darauf hinzuarbeiten, braucht ebenso viel Energie und Beharrlichkeit.“
Macron braucht jetzt Ergebnisse
Ähnlich sieht das Le Figaro:
„Emmanuel Macron hat einen Stil eingeschlagen, der sowohl auf Verführung als auch auf Autoritarismus beruht. Seinen Worten müssen nun Ergebnisse folgen. Das wird nicht einfach. Zwar kann ein umgekrempelter Politikstil in unserer chaotischen Welt etwas in Bewegung setzen. Man sollte jedoch das lang zurückreichende Gedächtnis der Völker nicht ignorieren. Zwischen Realpolitik und der Achtung von Prinzipien bleibt nicht viel Spielraum. Der französische Präsident ist auf der internationalen Bühne nur dann glaubwürdig, wenn ihm die heiß ersehnten Reformen in seinem Land gelingen. Frankreichs Rang in der Welt hängt auch davon ab, ob Macron das Arbeitsrecht reformieren und das Defizit verringern kann.“