Mord an serbischem Politiker im Kosovo
Einer der prominentesten Politiker der serbischen Minderheit im Kosovo ist am Dienstag erschossen worden. Oliver Ivanović wurde in der ethnisch geteilten Stadt Mitrovica aus einem vorbeifahrenden Auto angegriffen. Er war ein wichtiger Ansprechpartner für Vertreter von EU, Nato und UN im Kosovo. Beobachter fürchten, dass sich nun die Spannungen zwischen Kosovaren und Serben verschärfen.
Ein Klima der Angst
Der Erschossene ist ein Opfer der Gewalt geworden, vor der er seit Langem warnte, erklärt Novosti:
„Ivanović war der letzte mutige Politiker unter den Kosovo-Serben. Er gehörte zu denen, die ihre Meinung hatten und sich nicht fürchteten, diese auch zu äußern, selbst wenn sie der aktuellen Regierung in Belgrad oder Priština nicht passte. Das hat ihn seinen Kopf gekostet. Zweimal war er in den letzten beiden Lokalwahlen Bürgermeisterkandidat für die Gemeinde Severna Mitrovica und wies öffentlich auf die Atmosphäre der Angst, auf Drohungen und Erpressungen hin, die die Wahlen prägten. Ihm selbst wurde zur Warnung im Wahlkampf das Auto in Brand gesteckt.“
Unterdrückung der Wahrheit nicht zulassen
Der Mord an Ivanović könnte die gesamte Region destabilisieren, fürchtet Jutarnji list:
„Dieser Mord ist schockierend und kann verheerende Folgen für den Kosovo und seine Umgebung haben, sollte sich die internationale Gemeinschaft nicht entschlossen gegen diejenigen wehren, die davon politisch profitieren wollen. ... Die Teilung des Kosovo ist eine rote Linie, die nicht überschritten werden darf. Und kein Mord darf mehr vertuscht werden, nur weil jemand meint, die ganze Wahrheit könnte politische Folgen haben.“