PiS weiht Smolensk-Mahnmal in Warschau ein
Acht Jahre nach dem Flugzeugabsturz von Smolensk, bei dem der damalige Präsident Lech Kaczyński und rund 80 Abgeordnete und Regierungsmitglieder getötet wurden, hat die Regierung in Warschau ein Mahnmal enthüllt. Welche Bedeutung hat das Mahnmal für die Regierungspartei PiS und Polen?
Regierung versteckt ihr Scheitern hinterm Denkmal
Das Denkmal dient der PiS nur als Feigenblatt für ihr gebrochenes Versprechen, Beweise für ein vermeintliches Attentat vorzulegen, kommentiert Newsweek Polska:
„Das Schlagen der Denkmaltrommel ist eigentlich der Versuch, die Niederlage der PiS zu vertuschen, dass sich das angebliche Attentat nicht beweisen ließ. Obwohl die PiS seit zwei Jahren an der Macht ist und Millionen Złoty für Kommissionen und Expertenberichte ausgab, gelang es ihr nicht, Beweise für ein Attentat zu finden. Es gelang ihr nicht einmal, das Wrack des Flugzeugs [von Russland] wiederzubekommen. ... Das Denkmal ist der Ersatz für einen Anschlag, der das Fundament einer neuen Republik werden sollte, der Kaczyński-Republik. ... Der Gründermythos eines Staats, der von einer einzigen Person aus der PiS-Parteizentrale gelenkt wird.“
Neuer Staat statt Versöhnungskitsch
Bei der Einweihung des Smolensk-Denkmals haben Politiker der PiS vergleichsweise versöhnliche Töne angeschlagen. Das regierungsnahe Nachrichtenportal wPolityce.pl hält nichts vom Kuschelkurs:
„Eine falsche Versöhnung ist nicht nötig. Schon gar nicht eine solche, die die Katastrophe und ihre Konsequenzen mit kitschigen Gefühlen verdeckt. [Der Flugzeugabsturz von Smolensk] ist ein Ereignis von immenser historischer, politischer und moralischer Tragweite. Sonst hätte dieses riesige Opfer einen sehr begrenzten Sinn. Sein Sinn besteht aber darin, auf eine notwendige Wende hinzuweisen, auf die Notwendigkeit, ein neues Polen zu errichten.“