Handelsstreit mit den USA: Europa schlägt zurück
Im Handelsstreit mit den USA gelten seit Freitag erhöhte Einfuhrzölle für amerikanische Waren. Die EU schraubte die Tarife für Produkte wie Whiskey, Jeans und Motorräder nach oben und reagierte so auf die von Donald Trump verhängten Sonderabgaben auf Stahl- und Aluminiumprodukte aus Europa. Von Kommentatoren kommt Zuspruch – und die Hoffnung, dass der Streit die EU sogar voranbringen könnte.
Das einzige Gegengift für den Größenwahn
Europa muss nun hart bleiben, betont Wirtschaftsprofessor Paul De Grauwe in De Morgen:
„Die europäischen Gegenmaßnahmen sind entscheidend, um die politischen Kräfte in Amerika zu unterstützen, die sich mit Händen und Füßen gegen den Protektionismus von Trump zur Wehr setzen. Ohne Gegenmaßnahmen Europas werden diese politischen Kräfte in Amerika schwach bleiben und wird Trump diese Schlacht gewinnen. ... Trump droht, einen Handelskrieg gegen die gesamte Welt zu beginnen. Den Wettkampf kann er nicht gewinnen. Nur sieht er das nicht, weil er von seinem eigenen Größenwahn geblendet ist. Die europäischen (und chinesischen) Gegenmaßnahmen werden ihn vielleicht zur Einsicht bringen.“
Trump kann EU einen
Kristeligt Dagblad hofft, dass der Handelskrieg und die EU-feindliche Haltung des US-Präsidenten letztlich eine positive Entwicklung anstoßen - ein vereintes Europa mit einer gemeinsamen Verfassung, wie sie 1787 in den USA für die ersten 13 Staaten geschrieben wurde:
„Wenn Trump seinen Weg weitergeht, wird Europa gezwungen sein, Stellung dazu zu nehmen, was man eigentlich mit der EU will. Es gibt keinen Zweifel: Wenn die EU als einflussreiche und weltweit anerkannte Einheit fortbestehen soll, brauchen wir eine Verfassung, die Europa vereinen kann. In dieser Hinsicht kann Donald Trump derjenige werden, der Europa zusammenbringt.“