Macron sagt Armut in Frankreich den Kampf an
Macron hat einen Plan zur Bekämpfung der Armut in Frankreich vorgestellt. Vorgesehen sind Ausgaben in Höhe von acht Milliarden Euro sowie ein neues Konzept, das sich stärker auf soziale Begleitung statt auf finanzielle Unterstützung fokussiert. So wird am richtigen Hebel angesetzt, loben einige Kommentatoren. Andere werfen dem französischen Präsidenten fehlende Geradlinigkeit vor.
Lobenswerte Kurskorrektur
La Croix lobt die Grundeinstellung hinter dem Vorhaben:
„Beispielsweise die Absicht, das System der Hilfeleistungen zu vereinfachen, da das bestehende Wirrwarr nicht nur kostspielig für die Gemeinschaft ist, sondern auch abschreckend für diejenigen, denen es zu Gute kommen sollte. Ein weiterer positiver Punkt ist das Ziel, gegen die 'soziale Determiniertheit' anzukämpfen: 'Es geht nicht darum, ein etwas besseres Leben in der Armut zu ermöglichen, sondern darum, aus der Armut herauszukommen.' Eine klare Korrektur im Diskurs von Emmanuel Macron. Lange hat er davon gesprochen, die Unternehmer zu 'ermutigen' und gleichzeitig die Schwächsten zu 'schützen'. Nun sagt er, dass er dafür sorgen will, dass sowohl die einen als auch die anderen zur Entwicklung der Gesellschaft beitragen.“
Zickzackkurs wie bei Hollande
Die politische Linie des französischen Staatspräsidenten gewinnt dadurch nicht an Klarheit, bemängelt L'Opinion:
„Ist es die Bestätigung, dass wir in eine neue Phase der Präsidentschaft übergegangen sind, in eine linke und soziale Phase, nachdem die bisherigen Verordnungen und die Reform des [staatlich kontrollierten Bahnunternehmens] SNCF als antisoziale Maßnahmen verunglimpft worden waren? Dies würde bestätigen, dass Emmanuel Macron das Prinzip der Gleichzeitigkeit aufgibt, das ihm so sehr am Herzen liegt, dass er also die Vermischung von rechten und linken Ansätzen durch abwechselnde Phasen rechter und linker Politik ersetzt. Das Problem ist, dass dies keine politische Linie ergibt. Unter François Hollande nannte man das Zickzackkurs.“