Namensstreit: Griechischer Außenminister tritt ab
Wegen eines Disputs im Kabinett um die Lösung im Namensstreit mit Mazedonien tritt Griechenlands Außenminister Kotzias zurück. Offenbar fühlte er sich nicht genug von Premier Tsipras gegen Verteidigungsminister Kammenos unterstützt. Kammenos, Minister des rechtspopulistischen Koalitionspartners von Syriza, lehnt den Namenskompromiss ab. Ist der Rücktritt richtig?
Der Falsche bleibt im Amt
Protagon findet es unmöglich, dass Tsipras Kotzias nicht den Rücken gestärkt hat:
„Es dauerte drei Jahre, bis sich ein Minister dieser Regierung normal benahm. Ein Minister, der sich vom Premier im Stich gelassen fühlt und zurücktritt. So muss man reagieren. So musste es Nikos Kotzias machen, und zum Glück hat er es so getan. Das Traurige ist, dass dieser Rücktritt unter dem Gelächter von Verteidigungsminister Panos Kammenos stattfindet. Und noch trauriger ist, dass Alexis Tsipras politisch stark kurzsichtig geworden ist. ... Kotzias, der nichts falsch gemacht hat, tritt zurück. Kammenos, der den Premier immer wieder blamiert hat [unter anderem, weil er das Abkommen zum Namenstreit ablehnt], bleibt im Amt.“
Sowieso nur Handlanger der USA
Weil der griechische Außenminister ohnehin keine eigenständigen Entscheidungen getroffen hat, ist es auch keine Schande, dass er zurücktritt, findet hingegen Blogger Pitsirikos:
„Es gibt nichts lustigeres, als wenn ein Minister eines Protektorats zurücktritt und dann auch noch den Eindruck vermittelt, er sei toll. ... Kotzias war Außenminister des Protektorats und stolz darauf. Natürlich gibt es kein Protektorat, das eine eigene Außenpolitik hat, aber das war für ihn nur ein kleines Detail. Was hat Kotzias während seiner Amtszeit getan? Er diente der US-Außenpolitik in allen Angelegenheiten. Von Skopje bis zu den Themen, die für Israel wichtig waren, war Nikos Kotzias ein braver Hund der Vereinigten Staaten.“