Partei von Premier Modi gewinnt Wahl in Indien
Indiens Regierungspartei BJP von Premier Narendra Modi hat die Parlamentswahl mit absoluter Mehrheit gewonnen. Modi, der für eine Mehrheitsherrschaft der Hindus steht, hat Indien in seiner ersten Amtszeit stark polarisiert. Kommentatoren fürchten, dass sich die Lage für Minderheiten, insbesondere für Muslime, unter Modi weiter verschlechtern wird.
Indien verliert seine Seele
Am Wahlsieg der Partei von Premier Narendra Modi kann The Guardian nichts Gutes erkennen:
„Die Bharatiya Janata Party (BJP) ist der politische Flügel des hinduistischen Nationalismus. Es handelt sich um eine Bewegung, die Indien zum Schlechteren verändert. Kein Wunder, denn sie steht für die schamlose soziale Dominanz der höheren Kasten der hinduistischen Gesellschaft, für konzernfreundliches Wirtschaftswachstum, kulturellen Konservatismus, verstärkte Frauenfeindlichkeit und eine starke Kontrolle der staatlichen Machtinstrumente. Dank des Erdrutschsiegs Modis verliert Indien seine Seele an eine finstere Form der Politik - eine, die beinahe alle 195 Millionen indischen Muslime als Bürger zweiter Klasse sieht.“
Islamophobie führt in die Sackgasse
Modi hat das Land gespalten und Terrorattacken von Islamisten haben ihm dabei geholfen, beschreibt Dagens Nyheter:
„Wenn Modi jetzt davon spricht, das Land zu einen, gibt es noch mehr Gründe, zu zweifeln. Der Hindu-Nationalismus ist eine destruktive Kraft. Häufig lebensgefährlich für ethnische und religiöse Minderheiten. Besonders die Muslime Indiens sind bedroht, und kein zivilisiertes Land sollte es sich leisten, 190 Millionen Menschen in Angst und Schrecken leben zu lassen. Falls Modi wirklich ein seriöser Führer während seiner neuen Legislaturperiode werden will, muss er seine populistischen Neigungen zügeln. Islamophobie führt Indien in eine dunkle Einbahnstraße.“
Ein Sieg für die Demokratie
Keskisuomalainen freut sich über den eindeutigen Wahlausgang in Indien:
„Die Wahlen sind ein Sieg für die Demokratie in der ganzen Welt. Es gab etwa 900 Millionen Stimmberechtigte und bei den Wahlen wurden mehr als 600 Millionen Stimmen abgegeben. Die Wahlbeteiligung stieg auf mehr als 67 Prozent, was ein neuer Rekord ist. ... Die von Modi vorangetriebene harte Linie des Hindu-Nationalismus hat die Lage der indischen Minderheiten verschlechtert. Positiv am Wahlergebnis ist jedoch, dass der Wahlsieger ein klares politisches Mandat bekommen hat, die Konflikte des multikulturellen Landes anzugehen, dessen Wirtschaftsstruktur sich rasch und ungleichmäßig entwickelt. Dies war auch sofort am rekordartigen Kursanstieg des indischen Wertpapiermarkts zu sehen.“