Tanklastfahrer stürzen Portugal in Sprit-Krise
Die Tankwagenfahrer in Portugal sind am Montag erneut in einen unbefristeten Streik getreten, weil Verhandlungen mit der Regierung für mehr Lohn und bessere Arbeitsbedingungen ergebnislos geblieben waren. Vielen Tankstellen ging der Sprit aus und die Regierung schränkte den Verkauf ein. Portugiesische Medien gehen hart mit der Gewerkschaft der Gefahrgutfahrer ins Gericht.
Gewerkschaften ließen Konflikt eskalieren
Die Gewerkschaften haben eine schlechte Performance hingelegt, kritisiert Jornal de Negócios:
„Die Gewerkschaftsführungen wurden zum Opfer ihrer eigenen Erwartungen, die sie zusammen mit ihren Mitgliedern weckten - dies führte zum Kontrollverlust. Ermutigt durch ihre Macht, das Land stilllegen zu können, versprachen die Gewerkschaften den Fahrern den Himmel auf Erden. Aber als sie erkannten, dass sie diese Ergebnisse nicht erzielen können und nicht einmal einen erfolgreichen Streik auf die Beine bringen, half nur noch die Flucht nach vorn.“
Portugals friedlicher Ruf steht auf dem Spiel
Dieser Streik wird tiefe Narben hinterlassen, fürchtet Jornal Económico:
„Die Kontroverse ist groß und spaltet das Land, aber Tatsache ist, dass dieser Lkw-Fahrerstreik mit immer weniger Zuspruch rechnen kann. ... Es wird sich zeigen, ob der Verbraucher Verständnis zeigt, wenn er eine Bestellung nicht rechtzeitig erhält oder wenn er das gewohnte Produkt nicht im Laden findet, oder noch schlimmer, wenn er sein benötigtes Medikament nicht bekommt. Die Szenarien, die veröffentlicht wurden, sind nicht schön und machen alle nervös, zumal Portugal den Ruf eines friedlichen Landes hat, aber niemand weiß, wann und wie dies enden wird.“