Trump soll Selenskyj unter Druck gesetzt haben

US-Präsident Trump soll seinen ukrainischen Kollegen Selenskyj in einem Telefonat aufgefordert haben, Ermittlungen gegen den Sohn des demokratischen Präsidentschaftsbewerbers Joe Biden einzuleiten. Im Gegenzug soll Trump ein Versprechen gegeben haben, zu dem bislang nichts bekannt ist. Kommentatoren beschäftigen sich mit den Folgen der Affäre für Biden und Selenskyj.

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Süddeutsche Zeitung (DE) /

Biden aus guten Gründen zurückhaltend

Dass auch Joe Biden in der Angelegenheit nicht gut aussieht, betont die Süddeutsche Zeitung:

„Eine zwielichtige ukrainische Gasfirma bezahlte seinem Sohn Hunter (der weder etwas vom Gasgeschäft noch von der Ukraine versteht) just in den Jahren sehr viel Geld, in denen der Vater als US-Vizepräsident für Amerikas Politik gegenüber Kiew zuständig war. Das ist für Washingtoner Verhältnisse ein ganz normales Maß an Korruption. Aber dass die Wähler das einfach tolerieren, hat auch schon Hillary Clinton gedacht - mit desaströsen Folgen. Es ist wohl kein Zufall, dass ausgerechnet ein Demokrat bisher nur recht leise über ein Impeachment [gegen Trump] redet: Joe Biden.“

Strana (UA) /

Ukrainischer Präsident in der Zwickmühle

Trumps Forderungen an seinen ukrainischen Kollegen Selenskyj bringt diesen vor seinem anstehenden USA-Besuch in eine Zwickmühle, meint Alexandra Chartschenko auf dem Onlineportal strana.ua:

„Selenskyj ist in einer sehr schwierigen Situation, wird er doch bei seinem USA-Aufenthalt auf jeden Fall die Frage beantworten müssen, ob Trump wirklich Druck auf ihn ausübte. Wenn er antwortet, dass dies der Fall war, kann er sein gutes Verhältnis mit dem US-Präsidenten vergessen. Sagt er aber, dass dieser keinen Druck auf ihn ausgeübt habe, drohen ihm Vorwürfe durch die Demokraten, er wolle Trump in die Hände spielen. Und dann werden die den Demokraten nahestehenden Medien eine Kampagne gegen Selenskyj starten.“