Ist die Monarchie noch zu retten?
Während das britische Königshaus dabei ist, seine Krise zu lösen und eine neue Rolle für Prinz Harry und Herzogin Meghan zu finden, fragen sich Kommentatoren auch in anderen europäischen Monarchien, welche Zukunft die royalen Dynastien haben.
Wohltuende Kontinuität
Ähnlich wie die Kirche geben die Royals in Zeiten der Verunsicherung Halt, meint Svenska Dagbladet:
„Sie sind da, wenn wir sie brauchen, bei nationalen Katastrophen oder Krisen, als Symbol unserer Trauer und dafür, dass wir trotz allem noch etwas gemeinsam haben. ... Das Beste, was Königshäusern passieren kann, ist Unruhe in der Welt und in der eigenen Gesellschaft. Je mehr alles wackelt, umso stärker ist ihre Position. Man nehme nur die 93-jährige Queen Elizabeth: Sie hat noch heute die gleiche Frisur und in etwa den gleichen Gesichtsausdruck wie zu den Zeiten, da deutsche Bomber über London flogen. Die Briten mögen sich von Europa verabschieden, die Königin sitzt, wo sie sitzt.“
Die Gunst des Volkes ist das A und O
Jyllands-Posten blickt in den schweizerischen Skiort Verbier, wo sich die Familie des dänischen Kronprinzen derzeit aufhält, offiziell, um die Sprachkenntnisse der vier Kinder zu verbessern. Der Älteste, Prinz Christian, hat allerdings freimütig erklärt, man sei vor allem zum Skifahren dort. Für den Kommentator der Zeitung bewegt sich die Familie auf dünnem Eis:
„Wenn sich das Königshaus die Gunst des Volkes bewahren will - und davon lebt es letztlich - muss man vor allem zeigen, dass man für das Volk und für Dänemarks Interessen da ist. Königin Margrethe meistert diese Rolle souverän; dies ist eine wesentliche Erklärung dafür, dass das Königshaus im dänischen Volk sehr beliebt ist und der Anti-Royalismus schwer zu kämpfen hat. Aber es handelt sich stets um einen schwierigen Balanceakt, der schnell misslingen kann, wenn diejenigen, die das Ganze letztlich bezahlen, den Eindruck bekommen, dass sie lediglich ein Jetset-Leben finanzieren.“