Rechtspopulist Baudet hetzt gegen Marokkaner
In den Niederlanden hat Rechtspolitiker Thierry Baudet für Empörung gesorgt: Vier Marokkaner hätten zwei seiner Freundinnen im Zug belästigt, hatte er getweetet und die Niederländer aufgerufen, "das Land zu retten". Doch die Bahn stellte richtig: Die Frauen hatten sich geweigert, Kontrolleuren ihre Fahrkarten zu zeigen. Kommentatoren kritisieren, dass Baudet seinen Fehler nur halbherzig einräumte.
Rassisten isolieren
De Volkskrant fordert politische Konsequenzen:
„Nach [dem Rechtspopulisten] Geert Wilders ist dies der zweite Parteichef mit einer unverhohlen rassistischen Agenda. ... Was ihn entlarvt, ist der Eifer, mit dem er einen angeblichen Vorfall auf eine ganze Bevölkerungsgruppe zu projizieren bereit war. ... Solange der Parteiführer nur ein paar Tatsachen, aber nicht die Absicht hinter seinem Tweet demütig zurück nimmt, sollte jede Fraktion deutlich Stellung nehmen, ob sie mit [Baudets Partei] Forum für Demokratie nach den nächsten Wahlen ohne Bedenken zusammenarbeiten würde. “
Gefühle statt Tatsachen
Baudets Reaktion war bezeichnend, analysiert NRC Handelsblad:
„Er wählte schon öfter die Funkstille, vor allem wenn sich die Empörung auf den sozialen Medien äußerte. Dort hat die Partei die Kontrolle und Baudet kann ohne Einfluss von Presse, Radio und TV mit seinen Anhängern kommunizieren. ... Die Botschaft: Die Tatsachen stimmen vielleicht nicht, aber das Gefühl stimmt schon. ... Um seine Botschaft zu verbreiten, sucht Baudet sein Publikum lieber woanders als über die traditionellen Medien. “