Ägyptens Ex-Diktator Mubarak ist tot
Der ehemalige Präsident von Ägypten Hosni Mubarak ist im Alter von 91 Jahren gestorben. Der Diktator hatte das Land 30 Jahre lang regiert, bis er im Zuge des Arabischen Frühlings 2011 gestürzt wurde. 2017 wurde er aus dem Gefängnis entlassen, nachdem er in den meisten Anklagepunkten freigesprochen worden war. Europäische Medien blicken mit Unbehagen auf seine Amtszeit zurück.
Schaffer des grimmigsten Autoritarismus
Gazeta Wyborcza erinnert sich mit deutlicher Aversion an Mubaraks Herrschaft:
„Obwohl ihm viele die Todesstrafe wünschten, ist er 91 Jahre alt geworden. Bevor die Ägypter Hosni Mubarak stürzten, war er als einer der am längsten amtierenden arabischen Diktatoren berühmt geworden. ... Drei Jahrzehnte lang hat er die Ägypter mit eiserner Hand regiert. Seine Herrschaft setzte einen der grimmigsten Maßstäbe des Autoritarismus im Nahen Osten. Während seiner Herrschaft standen die Verfolgung von Dissidenten, Folter in Gefängnissen und Haftanstalten sowie politische Prozesse gegen seine Gegner und Menschenrechtsverteidiger auf der Tagesordnung.“
Der neue Pharao al-Sisi
Mubarak vom Thron zu stürzen, hat den Menschen letztlich wenig gebracht, konstatiert La Repubblica:
„Mit dem Tod von Hosni Mubarak schließt sich der dramatische Zyklus des ersten ägyptischen 'Frühlings' 2011. Inzwischen ist die Restauration auch symbolisch abgeschlossen. Die Volksbewegung, die den alten Präsidenten wegfegte, findet sich nach neun Jahren unter einem 'neuen Mubarak' gefangen, General Abdel Fatah al-Sisi. Ein Autokrat, der jünger und effektiver ist als der alte 'Pharao'.“