Fortnite gegen Apple und Google: Wer hat recht?

Um die 30-Prozent-Abgabe zu umgehen, die Apple und Google verlangen, um Apps in ihren Stores anzubieten, hatte der Hersteller des Videospiels Fortnite, Epic Games, in der jüngsten Version des Spiels eine alternative Bezahlmöglichkeit integriert. Apple und Google strichen Fortnite darauf aus dem Angebot, Epic reagierte mit einer Klage. Bereichern sich die Tech-Giganten übermäßig an Entwicklern?

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Corriere della Sera (IT) /

Technologischer Totalitarismus droht

Es geht um grundsätzliche Fragen des Wettbewerbs und des Fortschritts, analysiert Internet-Experte Massimo Sideri in Corriere della Sera:

„Apple und Google müssen über ihre Ursprünge nachdenken. Sie haben zweifellos die Welt verändert, aber sie sind zu einer Art 'Internet-Grenzposten' geworden. Wer sie passieren will, muss 30 Prozent 'Zoll' abführen. Diejenigen Unternehmen, die rebellieren, wie Epic, werden verbannt. ... Könnten heute, unter solchen Bedingungen, ein neues Apple, ein neues Google entstehen? Sind Apple und Google zum Hindernis für Innovation geworden? Die beiden müssen sich vor ihren Aktionären verantworten. Aber so mächtig sie auch sind, sie müssen auch anfangen, sich vor der Gesellschaft zu verantworten, wenn sie nicht als technologische Totalitarismen in die Geschichte eingehen wollen“

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Polityka (PL) /

Hohe Hürden im Sinne der Nutzer

Polityka kommentiert, Apple sei zwar teuer für andere Unternehmen, aber dafür sicher:

„Vielleicht wird das Gericht bei der Prüfung der Klage auch berücksichtigen, dass Apple zwar seine beherrschende Stellung zulasten des freien Wettbewerbs ausnutzt, dies jedoch nicht unbedingt ein Nachteil für den Nutzer ist. Eine mangelnde Überwachung von Zahlungen und Anwendungen würde den Weg für Software öffnen, die einem das Geld aus der Tasche zieht, etwa bei Abonnements (solche Versuche werden derzeit unternommen). ... Man sollte allerdings nicht vergessen, dass dies kein Streit zwischen Gut und Böse ist, sondern zwischen den Interessen großer Unternehmen, für die das Interesse der Nutzer ganz unten auf der Liste der Bedenken steht.“