Ronaldo will von Cola nix wissen - eine Inspiration?
Cristiano Ronaldo hat auf einer Pressekonferenz während der Fußball-EM zwei Flaschen Coca Cola zur Seite gestellt und dann eine Wasserflasche hochgehalten und laut "água" gesagt. Der Börsenwert von Coca Cola gab anschließend drastisch nach. Bei einer weiteren Pressekonferenz räumte dann der französische Spieler Paul Pogba eine Flasche (alkoholfreies) Heineken-Bier aus dem Bild.
Kleine Geste, große Wirkung
Ronaldo bietet sogar der Uefa die Stirn, applaudiert Yeni Şafak:
„Wer seine Biographie gelesen hat, weiß, dass Ronaldo ein über das Sportliche hinausgehendes Leben führt. Er konsumiert keinen Alkohol, raucht nicht und lässt sich nicht tätowieren, weil er regelmäßig Blut spendet. So passt es ins Bild, dass er dagegen protestiert, dass ein ungesundes Getränk, das pro Glas mindestens sieben Zuckerwürfel enthält, gleich vor seiner Nase platziert wird. Eigentlich hat er damit auch eine Botschaft an die Uefa gesendet, die das Turnier organisiert. ... Aus welchem Grund auch immer er die Coca-Cola-Flaschen beiseitegeschoben hat, die Geste war bedeutsam. Sie war eine Herausforderung.“
Neun von zehn Kindern ernähren sich falsch
Aftonbladet ist entzückt von Ronaldos Aktion und verweist auf einen von Prinz Daniel vorgelegten Bericht:
„Dieser zeigt, dass sich nur zwei von zehn Kindern zwischen vier und 17 Jahren ausreichend bewegen, und nur eines von 10 Kindern sich gesund ernährt. ... Prinz Daniel sagt, es brauche eine Verschiebung der Gesellschaftsnormen, so dass Kinder lernen, sich besser zu ernähren und sich mehr zu bewegen. Dafür braucht es Vorbilder. Deswegen hätte die schwedische Nationalmannschaft, genau wie Cristiano Ronaldo, von Limonade und Pizza Abstand nehmen sollen.“
Ein Schelm, wer Böses dabei denkt
Dass hinter der ganzen Aktion auch ein Marketing-Coup stecken könnte, vermutet Die Presse:
„Ob das Flaschen-Rücken ein neuer EM-Trend ... wird, werden wir in den nächsten Tagen sehen. Eines ist jedenfalls klar, die Präsentation von Markenprodukten bei der Pressekonferenz ist eine kostspielige Angelegenheit. Im Falle der Cola-Flaschen bei Ronaldo soll es um einen Millionenbetrag gegangen sein. Der sich für den Sponsor dank Cristianos Reaktion womöglich nun doppelt rentiert. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt. Umgekehrte Psychologie in der Sportwerbung wäre nichts Neues, jedoch wirksam. ... Hier geht es wieder einmal nur ums Geld.“