Amsterdam entschuldigt sich für koloniale Sklaverei
Die Stadt Amsterdam hat sich am Donnerstag - Jahrestag der Abschaffung der Sklaverei in den niederländischen Kolonien am 1. Juli 1863 - offiziell für die koloniale Sklaverei entschuldigt. Die Niederlande waren insbesondere im 17. Jahrhundert eine bedeutende Kolonialmacht. Eine von der Regierung eingesetzte Kommission empfiehlt, dass der Staat sich ebenfalls entschuldigt - für Kommentatoren das Mindeste.
Viele haben noch immer keine Ahnung
Linda Akkermans hat in ihrer Kolumne in AD genug vom Zögern der Politik:
„Machen, Rutte. Kein wohlmeinender Mensch mit auch nur etwas Geschichtsbewusstsein kann schließlich dagegen sein. Aber genau mit diesem Bewusstsein sieht es ja schlecht aus. In meiner Schule zum Beispiel ging es nie um das Thema. Naja, es ging um die [Handelsgemeinschaft der Kaufleute im 17. Jahrhundert] VOC und den Wohlstand, den die Sklaverei unserem Land eingebracht hat. Wie sehr sich die Vergangenheit noch in der heutigen Zeit auswirkt, wurde aber in keiner einzigen Unterrichtsstunde besprochen.“
In Verbundenheit gedenken
Die vier größten Städte der Niederlande haben gefordert, den 1. Juli zum nationalen Feiertag zu machen. NRC Handelsblad unterstützt das:
„Der Sklavenhandel war nicht nur eine Sache von Amsterdam oder Rotterdam - das ganze Land hatte damit zu tun. Und im ganzen Land ist sich die heutige Generation dessen auch bewusst. ... Es ist auch die Anerkennung einer bleibenden Verbundenheit mit [den früheren Kolonien] Suriname, den Antillen und Indonesien. ... Am Königstag und Befreiungstag wird die Verbundenheit der Niederländer miteinander gefeiert. ... Die Abschaffung der Sklaverei ist daher ein äußerst passender Anlass für einen dritten nationalen Feiertag.“