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29 Debatten
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Entgegen ihrer Versprechen haben die Taliban die Übergangsregierung in Afghanistan ausschließlich mit Personen aus den eigenen Reihen besetzt. Sicherheitsrelevante Ressorts gingen an extrem dschihadorientierte Taliban, der Innenminister ist ein gesuchter Terrorist. Die große Besorgnis der Weltöffentlichkeit spiegelt sich in den Kommentarspalten.
Die Taliban haben nach eigenen Angaben auch Pandschir erobert - die einzige afghanische Provinz, die bisher noch von Widerstandskämpfern gehalten wurde. Kämpfer posierten schwer bewaffnet vor dem Sitz des Gouverneurs. Die Widerstandsfront NRF widersprach. Unterdessen ernannten die Taliban erste Minister für eine neue Regierung. Dennoch sehen nicht alle Kommentatoren den Widerstand gebrochen.
Die EU-Innenminister haben sich in ihrer Sondersitzung letzte Woche nicht auf verbindliche Aufnahmekontingente für Schutzsuchende aus Afghanistan geeinigt. Die EU-Kommission hatte das gefordert, scheiterte jedoch am Widerstand von unter anderem Österreich, Ungarn, Dänemark und Slowenien. Stattdessen sollen Afghanistans Nachbarländer Geld für die Aufnahme bekommen. Europas Presse ist weitgehend empört.
20 Jahre hat der Nato-Einsatz in Afghanistan gedauert. Nun gilt die Strategie eines militärisch gestützten Aufbaus demokratischer Staatlichkeit den meisten Experten als
Die USA haben ihren Einsatz in Afghanistan abgeschlossen: Am frühen Dienstagmorgen verließen die letzten Truppen Kabul. Europas Presse fragt sich nun, wie das
Wenige Tage nach dem
Vor knapp einer Woche ist das
Mindestens 85 Tote und 150 Verletzte - das ist die vorläufige Bilanz der verheerenden Terroranschläge in Kabul. Zu den Attacken bekannte sich die IS-Terrormiliz, die in Afghanistan unabhängig von den Taliban agiert und für eine noch extremere Auslegung des Islam eintritt. Welche Auswirkungen die Ereignisse auf die Evakuierungsmission haben und was sie über die Machtverhältnisse in Afghanistan aussagen, beschäftigt Europas Presse.
Frauen und Mädchen sind wohl unter den Hauptleidtragenden des gescheiterten Einsatzes in Afghanistan und der Rückkehr der Taliban. Die Organisation Terre des Femmes fürchtet, dass ihnen das Recht auf Bildung, Berufsausübung und Selbstbestimmung verwehrt wird. Es drohen darüber hinaus Vollverschleierung, Zwangsehen und öffentliche Bestrafungen. Mitleid ist dennoch unangebracht, finden einige Kommentatorinnen.
Die Taliban haben den Nato-Staaten ein Ultimatum gestellt, ihre Truppen müssten bis zum 31. August das Land verlassen und die Evakuierungsmission beendet sein. Das Datum sei "eine rote Linie". Joe Biden hofft, den Einsatz bis zu diesem Stichtag zu beenden, schließt aber eine Verlängerung nicht mehr aus. Wird die rote Linie überschritten?
Viele Afghanen flüchten vor der Taliban-Herrschaft und einem drohenden Bürgerkrieg. Zusätzlich leidet das Land unter einer schweren Dürre und Hungersnot. Während die westlichen Staaten möglichst viele Landsleute und Ortskräfte ausfliegen, stellt sich die Frage, wie man den
Nach der
Der Streit darüber, wer die Flüchtlinge aus Afghanistan aufnehmen soll, ist in vollem Gange. Die EU-Staaten konnten sich bislang auf kein gemeinsames Vorgehen einigen. In jedem Fall will man Nachbarstaaten in der Region mit Geld unterstützen, damit diese fliehende Afghanen aufnehmen. Eine Lösung, die Kommentatoren nicht überzeugt.
Durch die Machtübernahme der Taliban werden die geopolitischen Karten in Zentralasien neu gemischt. Besonderes Augenmerk wird dabei auf China und Russland gelegt, die neben Pakistan als einzige ihre Botschaften in Kabul geöffnet halten. Doch wie viel Verantwortung Moskau und Peking tatsächlich übernehmen und ob ihnen das Vorteile bringt, ist umstritten.
EU-Innenkommissarin Johansson hat am Mittwoch beim Treffen der EU-Außenminister vor einer weiteren Destabilisierung Afghanistans gewarnt und gesagt, dass sich die Union auf alle Szenarien vorbereite. Laut Medienberichten hatte der Europäische Rat bereits Anfang Juli über die Lage beraten und war damals zu einem ähnlichen Ergebnis gekommen. Kommentatoren kritisieren, dass die EU den Notstand verschlafen hat.
Nach ihrem
Der
Begünstigt durch das Machtvakuum, das der Abzug der westlichen Truppen hinterlassen hat, haben die Taliban bereits wieder rund die Hälfte Afghanistans unter ihre Kontrolle gebracht. Mehrere Tausend Personen wurden dabei verletzt oder getötet. Europas Presse beleuchtet, welche Menschen jetzt besonders gefährdet sind und welche Verantwortung der Westen für ihr weiteres Schicksal trägt.
In Afghanistan haben die Taliban am Wochenende fünf Provinzhauptstädte erobert, darunter auch Kundus als wichtiges Handelszentrum nahe der Grenze zu Tadschikistan. Mit dem
In Afghanistan hat sich die Sicherheitslage nach dem
US-Präsident Joe Biden verschiebt den endgültigen
In den USA wird die Kritik an Joe Biden nach den Ereignissen in Kabul immer lauter. Republikaner, aber auch vereinzelte Demokraten, werfen ihm ein unkoordiniertes Vorgehen vor. Der Abzug an sich wird aber selten infrage gestellt, was auch den Meinungsumfragen unter US-Bürgern entspricht. Werden die Bilder vom Kabuler Flughafen dem US-Präsidenten dauerhaft schaden?
Die USA und die Taliban haben nach 18 Monaten
Soldaten einer australischen Eliteeinheit haben in Afghanistan mutmaßliche Kriegsverbrechen begangen. Eine Untersuchung ergab, dass sie mindestens 39 Zivilisten und Gefangene in den Jahren 2009 bis 2013 "unrechtmäßig getötet" haben. Der Oberbefehlshaber der australischen Streitkräfte, General Angus Campbell, kündigte eine strafrechtliche Verfolgung der Taten an. Europas Presse reagiert erschüttert.
Die USA werden auf Anordnung von Präsident Trump ihre Truppenstärke in Afghanistan bis Mitte Januar kommenden Jahres von rund 4.500 auf 2.500 Soldaten senken. Auch aus dem Irak soll bis dahin ein weiteres Fünftel der US-Streitkräfte abziehen. Eine Katastrophe für die Region, schreiben Kommentatoren - und ein weiterer Stresstest für die militärische Zusammenarbeit mit und in Europa.