Spanien: Hoher Strompreis lässt Verbraucher ächzen
Spaniens Strompreise schießen seit Monaten in die Höhe. Dafür gibt es mehrere Gründe: die große Abhängigkeit des Landes von sich verteuerndem Erdgas, die Kosten für CO2-Zertifikate gegen den Klimawandel, eine ineffiziente Regulierung des Strompreises sowie eine während der Hitzewelle stark gestiegene Nachfrage. Viele Verbraucher stehen nun vor ernsthaften Problemen. Was ist zu tun?
Die Straßen sollten beben
Die Bürger müssen den Politikern Feuer unterm Hintern machen, findet Público:
„Es handelt sich um eine echte Notsituation für viele Menschen, die am Monatsende nicht über die Runden kommen, und für viele Kleinbetriebe, die nun kurz vor der Schließung stehen, wo sie doch gerade damit beginnen, die Auswirkungen der Pandemie zu überwinden. Aber auf den Straßen ist keine Menschenseele zu sehen, mal abgesehen von den Teilnehmern der üblichen Trinkgelage. ... Es ist an der Zeit zu begreifen, dass auch die Gesellschaft wieder aus der Sommerpause zurück ist, dass man Stellung beziehen muss, dass man unseren Repräsentanten eindeutig klarmachen muss, dass sie über keinen Blankoscheck verfügen, und dass die Straßen schnell beben können, wenn die Volksvertreter ihrer Aufgabe nicht gewachsen sind.“
Verantwortung nicht auf Konzerne abwälzen
Statt über die Energieunternehmen zu schimpfen, sollte die Linksregierung ihren Spielraum nutzen, rät ABC:
„Die Argumentation, dass die Stromerzeuger viel Geld verdienen und dass man ihnen daher ihre Gewinne streichen sollte, ist nur die halbe Wahrheit. Sie ergibt außerdem wenig Sinn, weil man damit grundlegende Wettbewerbsregeln verletzen würde und weil Europa den Regierungen zwar eine gewisse Einmischung bei der Regulierung des Strompreises erlaubt, nicht aber einen vollständigen Markteingriff. ... Der Staat kann auf fast 60 Prozent des Rechnungspreises Einfluss nehmen [u. a. durch Steuern für Erzeuger und Endkunden]. Hier hätte die Regierung Spielraum, die Rechnung zu senken.“