Schweden: Mehr Raubüberfälle auf Jugendliche
Die Zahl der gemeldeten Raubüberfälle, bei denen die Opfer und die Täter Jugendliche sind, hat sich in den vergangenen Jahren mehr als verdoppelt. Das geht aus einem Bericht des staatlichen Rats für Kriminalprävention (Brå) hervor. Auffällig zudem: Die Täter haben viel häufiger Migrationshintergrund als die Opfer. Die Presse empört sich über die Hilflosigkeit der Behörden.
Zeit für das Schulfach Opferkunde?
Dagens Nyheter bedient sich beißender Ironie:
„Ist es [für die Behörden] nun endlich Zeit für harte Maßnahmen? Zum Beispiel könnte die Polizei unsere Jugendlichen noch viel besser informieren, wie sie das Risiko minimieren können, ausgeraubt zu werden. Wie teuer darf ihre Jacke sein? Welche Handy-Modelle sind unmodern genug, damit der 13-jährige Besitzer nicht mit einem Messer an der Kehle rechnen muss? ... Vielleicht sollten wir gar ein neues Fach in der Schule einführen - Opferkunde? Die Gesundheitsbehörde könnte Empfehlungen zum Mindestabstand zum Täter ausgeben. ... Oder aber wir machen etwas wirklich Verrücktes: Wir greifen durch und stoppen die Täter, die mit ihrem enormen Gewaltkapital eine ganze Jugendgeneration terrorisieren.“
Strafmaß ist blanker Hohn
Dass die Justiz für solche Verbrechen viel zu milde Urteile vorsieht, kritisiert Göteborgs-Posten:
„Eine Veränderung ist nötig, und zwar eine radikale. Im Mittelpunkt müssen die Rechte der Opfer stehen. Wer ein schweres Verbrechen begangen hat, muss eine Strafe erhalten, die in Proportion zur Tat steht, sodass sowohl das Opfer als auch die Gesellschaft Genugtuung erfahren. Das ist eine Frage des Anstands. Dass das schwedische Strafrecht so weit entfernt vom moralisch Vertretbaren ist, untergräbt das Vertrauen in den Gesellschaftsvertrag.“