Blinken in der Ukraine: Rüsten gegen Moskau

US-Außenminister Blinken hat der Ukraine bei seinem dortigen Besuch die "unerschütterliche Unterstützung" der USA zugesichert und zusätzliche militärische Hilfe in Höhe von 200 Millionen US-Dollar versprochen. Außerdem drohte er Moskau mit massiven Konsequenzen im Falle eines Angriffs, den die USA offensichtlich für immer wahrscheinlicher halten. Kommentatoren haben vor allem Forderungen an Kyjiw.

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Hromadske Radio (UA) /

Aufforderung zur Einigkeit

Maksym Chylko vom Außenpolitik-Think-Tank Ukrainian Prism begrüßt in Hromadske Radio den Besuch von US-Außenminister Blinken in Kyjiw:

„Dies ist ein Signal an die westlichen Partner, dass die USA die Möglichkeit eines russischen Angriffs ernst nehmen. ... Das ist eine Aufforderung an die ukrainische Führung, die innenpolitischen Auseinandersetzungen zu beenden. Washington ist nicht sehr glücklich über die Vorgänge in der Ukraine in einer Zeit, in der sich die Außenpolitik verschärft. Alle politischen Lager sollten sich jetzt angesichts der äußeren Bedrohung zusammenschließen und nicht miteinander streiten.“

Strana (UA) /

Auch Kyjiw muss Minsker Abkommen einhalten

Der US-Außenminister wollte seine Gesprächspartner an zwei wichtige Details erinnern, meint strana.best:

„Erstens, dass die Minsker Vereinbarungen nicht neu verhandelt werden müssen und die einzige Möglichkeit sind, die Situation im Donbass zu regeln. Zweitens: In der Ukraine verhandelt man derzeit zu einem Teil der Vereinbarungen, den die Ukraine noch nicht umgesetzt hat. Damit ist natürlich der politische Teil gemeint: Wahlen [in Donezk und Luhansk], bevor die Kontrolle über die Grenze übergeben wird, Amnestie, Sonderstatus für die Region und dessen Verankerung in der Verfassung. Zur Erinnerung: Die ukrainischen Machthaber haben bisher erklärt, dass man auf Änderungen bestehe. ... Blinken hat Kyjiw also geraten, seine Position in diesen Fragen zu ändern.“