Kroatien wird Teil der Eurozone
Der kroatische Finanzminister Zdravko Marić hat am Dienstag den Beitritt seines Landes zur Euro-Zone besiegelt: Die Chefin der EZB, Christine Lagarde, und die Finanzminister des Euro-Clubs beglückwünschten Kroatien beim Ecofin-Treffen zur Einführung der Gemeinschaftswährung zum 1. Januar 2023. Was könnte oder muss sich nun für Zagreb ändern?
Nur Fortsetzung bisheriger Politik
Jutarnji list wird die Kuna nicht vermissen:
„Müssen wir um die verlorene monetäre Souveränität trauern oder um den Verlust eines Schlüsselsymbols der Staatlichkeit? Nein, denn solch eine Souveränität haben wir schon in Jugoslawien aufgegeben, als wir Transaktionen an die D-Mark gebunden haben. Das Binden der kroatischen Währung an die gemeinsame europäische Währung ist nur die Fortsetzung dieser Politik, mit dem Unterschied, dass Kroatien heute eine offenere Wirtschaft ist und die EU schon lange die Grenzen der Nationalstaaten ihrer Mitglieder überschritten hat. ... Der Euro ist die gemeinsame Währung des reichsten Marktraumes in der Welt. “
Ab an die Arbeit!
Die Einführung des Euro ist kein Allheilmittel, mahnt Večernji list:
„Natürlich darf man keine Illusionen hegen, dass der Eintritt in die Eurozone alleine automatisch die Konkurrenzfähigkeit der heimischen Wirtschaft verbessern wird oder den Lebensstandard hebt. Nein, denn der weitere Fortschritt Kroatiens hängt nicht von den Deutschen, Franzosen und Italienern ab, dafür müssen wir schon selbst sorgen. ... Kroatien tritt dem Euro zu einem außergewöhnlichen und nicht leichten Moment bei. Die Reichweite der Inflation ist unvorhersehbar, die Energiekrise erschüttert die Welt und es ist kein Ende des Krieges in der Ukraine absehbar. Deshalb feiern wir heute, aber schon morgen müssen wir uns an die Arbeit machen.“