Russland will die ISS verlassen
Russland will nach 2024 aus der Zusammenarbeit auf der Internationalen Raumstation ISS aussteigen. Das kündigte der neue Chef der russischen Raumfahrtbehörde Roskosmos, Juri Borissow, am Dienstag an. Kommentatoren sorgen sich um die Zukunft der Station und befürchten eine militärische Nutzung der Raumfahrt.
Kreative Lösungen sind gefragt
Die Zusammenarbeit von Russland und den USA auf der ISS ist nicht optional, erklärt Dnevnik:
„Es ist ungewiss, ob die Station ohne die russischen Module betrieben werden kann. Unklar ist auch, ob es möglich sein wird, die russischen Module vom Rest der ISS zu trennen, da die gesamte Station so gebaut ist, dass alles miteinander verbunden ist. Je nachdem, wie und wann Russland beschließt, sich von der Station zurückzuziehen, müssen die Partnernationen die schwierige Entscheidung treffen, ob sie die ISS vollständig aus dem Orbit nehmen oder kreative Lösungen suchen, um sie am Himmel zu halten.“
Gefahren aus dem All
Für die Süddeutsche Zeitung verheißt der angekündigte Ausstieg nichts Gutes:
„Pate Putin kann überall zuschlagen. Vielleicht sogar ganz real. 19 Länder haben militärische Programme im All. Auch Deutschland. Das dient vor allem der Aufklärung. Ob schon Killersatelliten im All sind, die andere Satelliten, aber auch eine Raumstation zerstören könnten, weiß man nicht mit Sicherheit. Es wird vermutet, dass der Satellit Kosmos 2499, den Russland 2014 ins All schoss, bewaffnet sein könnte. Dann hätte Putin es schon im Jahr des Einmarsches auf die Krim geschafft, seine Aggressionspolitik nicht nur auf die ganze Welt, sondern bis in den Weltraum auszudehnen.“