Droht ein Rechtsruck in Schweden?
Wenn die schwedische Wählerschaft diesen Sonntag das Parlament neu bestellt, haben die rechtspopulistischen Schwedendemokraten gute Chancen, zweitstärkste Kraft und größter Partner eines rechten Regierungsbündnisses zu werden. Die positiven Umfragewerte für eine aus dem rechtsextremistischen Milieu hervorgegangene Partei beunruhigt die Landespresse.
Geschichtsvergessene Wähler
Dagens Nyheter fragt bestürzt, wie es dazu kommen konnte, dass eine rechtsextreme Partei so viel Zustimmung im Land zu haben scheint:
„Warum ist der Nationalismus auf dem Vormarsch? Vielleicht, weil Erinnerungen verblassen. Die Vergangenheit verschwindet im Rückspiegel. Die Kraft und Möglichkeiten der Gegenwart winken. … Am Sonntag können die Schwedendemokraten Teil einer Regierungskoalition werden - vielleicht gar als größte, stärkste und einflussreichste Partei. Geschichte wird zu den Akten gelegt.“
Änderung lieber durch andere Parteien erreichen
Expressen legt den Protestwählern Alternativen zu den Schwedendemokraten ans Herz:
„Wenn es Ihnen vor allem darum geht, einen Machtwechsel im [schwedischen Regierungssitz] Rosenbad herbeizuführen, wählen Sie lieber die Liberalen, denn wenn diese aus dem Reichstag verschwinden, wird es keine neue Regierung geben. Wenn Sie eine scharfe Kriminalpolitik und eine strenge Migrationspolitik sehen wollen, dann stimmen Sie für die Moderaten, die eine Reihe gut durchdachter Vorschläge haben, für deren Umsetzung sie werben könnten. Denken Sie bislang daran, Ihre Stimme den Schwedendemokraten zu geben, gehen Sie doch noch einmal in sich.“