Griechischer Fan von Hooligans erstochen
Am 7. August ist bei Krawallen im Vorfeld des Fußball-Europapokalspiels AEK Athen gegen Dinamo Zagreb ein Fan von AEK Athen getötet worden. Obwohl keine Gästefans zugelassen waren, waren 150 bis 200 kroatische Hooligans nach Athen gereist. Während sich die griechische Presse über die Gewalt und untätige Behörden empört, ist in Kroatien eine Debatte über den Umgang mit den 105 Inhaftierten entbrannt.
Notfalls kein Fußball mehr
Das Webportal Liberal fordert harte Maßnahmen:
„Fußballmannschaften sind Profis und sollten auch als solche behandelt werden. Ganz einfach: Wer sich an die Gesetze hält, sollte seine Tätigkeit fortsetzen können. Wer das nicht kann, wird gesperrt. Schluss damit! Und wenn die gesamte Liga gesperrt werden muss, dann soll es eben so sein. ... Fußball ist ein Spiel. Krieg auf dem Bürgersteig und verlorene Leben sind nicht Teil dieses Spiels. Es sind Verbrechen und sie sollten als solche behandelt werden.“
Eine offene Wunde, ein unfähiger Staat
Dass es keine vorbeugenden Maßnahmen gegen die Zagreber Hooligans gab, kritisiert Naftemporiki:
„Ihre Ankunft in Griechenland war den Polizeibehörden ebenso bekannt wie ihre Fahrzeuge, sogar ihre Nummernschilder und die Strecke des Todes, der sie folgten. Dennoch wurden keine Präventivmaßnahmen ergriffen. Der Staat hat dem Bürger den Rücken gekehrt. Er hat sich gleichgültig gezeigt, alle Warnungen europäischer Behörden ignoriert, die 'Invasion' passiv hingenommen und die Gesellschaft ungeschützt gelassen. ... Und der Preis dafür war hoch. Der Mord an einem AEK-Fan hat die Unfähigkeit der zuständigen Behörden in vollem Umfang offenbart und bewiesen, dass Fangewalt eine offene Wunde für Griechenland bleibt, die nicht heilt, sondern immer schlimmer wird.“
Die Regierung muss sich einschalten
Večernji list empört sich über den Umgang mit den Inhaftierten Dinamo-Anhängern:
„Wenn nur ein Teil dessen stimmt, was die Hooligans oder die Eltern und Anwälte der verhafteten Kroaten sagen, dann sind diese nicht nur einer Lynchatmosphäre ausgesetzt, sondern ihre grundlegenden Menschenrechte werden in der Haft verletzt. ... Tatsache ist, dass unser Konsul in Athen erst nach drei Tagen mit einigen inhaftierten Kroaten in Kontakt treten konnte und bestätigte, dass einige Verletzte nicht rechtzeitig medizinische Hilfe bekommen haben. ... Das Außenministerium hätte reagieren und eine diplomatische Note an die griechische Regierung schicken müssen.“
Keine falsche Solidarität mit Gewalttätern
Jutarnji list kritisiert die Entwicklung der Debatte in Kroatien:
„Wenn die Spins über die Hooligans von Dinamo Zagreb in Athen weitergehen wie bisher, könnte Kroatien in zwei Wochen Griechenland den Krieg erklären wegen angeblicher Entführung unserer Staatsbürger. Die Bad Blue Boys, die letzten Dienstag korrekt als Gruppe von Gewalttätern beschrieben wurden, die in die griechische Metropole gereist ist, um zu randalieren und Knochen zu brechen und die nebenbei am Mord an einem AEK-Fan teilgenommen hat, werden nun als unschuldige Opfer eines unfairen Repressionsapparates beschrieben. ... Das ist die Standardgeschichte: Die 'Unseren' sind nie schuld, selbst wenn sie 'ein bisschen gesündigt haben'.“