Brände in Hawaii: Welche Konsequenzen müssen folgen?
Auch fünf Tage nach dem verheerenden Großbrand auf der hawaiianischen Insel Maui werden noch Hunderte Menschen vermisst. Behörden befürchten, dass die Zahl der Todesopfer - bisher offiziell 93 - noch deutlich steigen wird. Die Stadt Lahaina ist fast vollständig zerstört. Europas Presse befürchtet, dass sich solche Katastrophen mehren werden.
Lahaina ist Symptom einer bedrohlichen Veränderung
Die Wucht der Brände dürfte auf ein meteorologisches Phänomen zurückzuführen sein, das sich durch den Klimawandel verstärkt, mahnt The Economist:
„In den letzten zehn Jahren haben Meteorologen zunehmend von 'flash droughts' gesprochen, also von 'Sturzdürren'. Das sind Perioden in denen Trockenheit rapide zunimmt, weil geringe oder keine Niederschläge mit Sonnenlicht, Wind und einer Lufttemperatur einhergehen, die die schnelle Verdunstung von Wasser aus Boden und Wasserverlust der Pflanzen rasant beschleunigt. ... Im Ausland gibt es zwei Lehren zu ziehen: Erstens werden solche 'Sturzdürren' wahrscheinlich häufiger auftreten, je wärmer die Welt wird. ... Zweitens sollten sich selbst Städte, die Jahrhunderte überlebt haben, nicht sicher fühlen.“
Jeder muss aufhören, Teil des Problems zu sein
La Libre Belgique sieht jedes Individuum in der Verantwortung:
„Eine Frage stellt sich immer dringender: Worauf warten wir noch, bis wir handeln? … Genauso wie ein Autofahrer im Stau einsehen muss, dass er Teil des Problems ist, müssen wir alle einsehen, dass wir der Ursprung der Destabilisierung des Klimas sind und folglich handeln müssen. Individuelle Antworten bleiben hinsichtlich der notwendigen Anstrengungen unzureichend, aber sie bilden ein unabdingbares Mittel, um die Regierungen dazu zu bringen, endlich schwierige, aber immer lebenswichtigere Entscheidungen zu treffen.“