Wie viel militärische Macht hat Elon Musk?
Die militärische Kommunikation der Ukraine war nach Zerstörung eines Datenzentrums durch Russland zu einem großen Teil von Starlink-Satelliten des Musk-Unternehmens abhängig. Durch Veröffentlichung der neuen Elon-Musk-Biografie wurde nun bekannt, dass der Milliardär den Zugang der Ukraine zu Starlink wohl zeitweise einschränkte, um einen Angriff auf russische Kriegsschiffe vor der Halbinsel Krim zu verhindern.
Zukunft nicht launischem Milliardär überlassen
Biden muss die Zügel in die Hand nehmen, fordert Politiken:
„Die Episode zeigt, wie grotesk und unhaltbar es ist, dass die Welt einem reichen Mann die Macht über den Weltraum und den Luftraum eines souveränen und vom Krieg zerrissenen Nationalstaats zugestanden hat. Da hilft nur eins: Schluss damit! ... Wollen wir unsere gemeinsame Sicherheit und das Schicksal der Weltgeschichte in die Hände eines unberechenbaren amerikanischen Milliardärs legen? NEIN. Dabei handelt es sich um eine äußerst kritische Infrastruktur, für deren Regulierung und Kontrolle Joe Biden umgehend nach festen Regeln und nicht nach den größenwahnsinnigen Launen und Finanzinteressen von Elon Musk sorgen sollte.“
Politische Verantwortung in der Hand behalten
The Independent wettert:
„Vor gar nicht allzu langer Zeit war es noch selbstverständlich, dass es in einer Demokratie keine 'nicht gewählten Amtsinhaber' geben dürfe. ... Das amerikanische Volk - und übrigens auch das ukrainische Volk - haben niemals zugestimmt, von Elon Musk regiert zu werden, aber genau das ist der Fall. Musks enormer Reichtum und seine immensen Unternehmensbeteiligungen in Verbindung mit dem offensichtlichen Desinteresse der westlichen Demokratien an Forschung und Entwicklung in den letzten Jahrzehnten - eine Verantwortung, die seit Ronald Reagan und Margaret Thatcher an den privaten Sektor abgegeben wurde - haben uns in die missliche Lage gebracht, vom guten Willen der Wohltäter und (hoffentlich) wohlwollenden Milliardäre abhängig zu sein.“
In die richtigen Technologien investieren
In Hinblick auf die anstehende Haushaltsdebatte sollte Frankreich gut abwägen, welche Rüstungsausgaben Priorität haben, rät der Experte für Verteidigungsfragen Guillaume Lagane in Le Figaro:
„Die Affäre um Elon Musk sollte zum Nachdenken anregen über die Abhängigkeit unserer Verteidigung von großen privaten Gruppen. … Zweifelsohne sollte man bei den Investitionsentscheidungen vorsichtig sein, denn der 'Nebel des Krieges' in der Ukraine zeigt uns mit dem Einsatz von Drohnen und Satellitenkommunikation, dass sich die Art der Konflikte extrem schnell verändert. Die Debatte über den Bau eines zweiten französischen Flugzeugträgers, der rund zehn Milliarden Euro kosten soll, geht also weiter.“