Großbritannien: TV-Duell zwischen Sunak und Starmer
Am Dienstagabend fand das erste TV-Duell zwischen Premier Rishi Sunak und Herausforderer Keir Starmer vor der britischen Parlamentswahl am 4. Juli statt. Sunak gab sich angriffslustig und konnte laut einer Blitzumfrage von Yougov im Anschluss an die Debatte durchaus punkten, vor allem bei den Themen Steuern und Migration. Kommentatoren glauben jedoch nicht, dass er das Ruder für die Tories damit herumreißen konnte.
Ein Punktsieg für den Amtsinhaber
Keir Starmer hat Rishi Sunak unterschätzt, glaubt The Spectator:
„Jedes Mal, wenn der Labour-Chef ein Beispiel aus 14 Jahren des Versagens der Tories anführte, warf Sunak ihm vor, in der Vergangenheit festzustecken und – was noch schädigender ist – keinen Plan für die Zukunft zu haben. Starmer wehrte sich erst viel zu spät gegen diesen dreisten Versuch der Verdrehung. Er war eindeutig nicht auf das aggressive Vorgehen des Tory-Chefs vorbereitet. Er hatte Sunak, den Underdog erwartet, aber was er zu sehen bekam, war ein Pitbull. Wird all dies etwas ändern? Das ist unwahrscheinlich. ... Starmer ist immer noch auf dem Weg in die Downing Street und das mit einer überwältigenden Mehrheit. Aber es sollte das letzte Mal sein, dass er den Premier unterschätzt.“
Kindische Schlammschlacht
Es herrschte ein würdeloser Ton, der weder Sunak noch Starmer gut zu Gesicht steht, urteilt The Times über das TV-Duell:
„Die vorgetäuschten Streitereien, das vorgetäuschte Gezänk, all das wurde gleich zu Beginn auf die Spitze getrieben und nicht mehr zurückgefahren. ... Es schien, als versuchten beide, den jeweils anderen unter einem Berg Exkremente begraben zu wollen. ... Wenn das der Öffentlichkeit dabei helfen sollte, eine Meinung dazu zu bilden, wen man wählen könnte, dann dürfte das absolut keine Erleuchtung gebracht haben. ... In drei Wochen gibt es wieder so eine Veranstaltung. Das sollte für beide ausreichen, um erwachsen zu werden und die Rolle des unerzogenen Kindes abzulegen.“