Weltweiter Einbruch steht bevor
Nicht nur der Börse in China steht ein Einbruch bevor, sagt die liberal-konservative Neue Zürcher Zeitung voraus:
„Unter der Haube laufen Konjunktur und Börse in den USA schon länger nicht mehr rund. Dazu kommen der Zerfall der Erdölpreise und die Konjunkturschwäche in China. Breite US-Indizes wie der Russell 2000 und in Europa der Euro-Stoxx 50 und der DAX liegen 20 Prozent unter dem letzten Höchstwert - und sind damit definitionsgemäss in einer Baisse. Für den Schweizer SMI gilt das noch nicht, doch auch von den SMI-Werten notiert die Hälfte um 20 Prozent oder mehr unter dem letzten Hoch. Es ist zu befürchten, dass sich die Baisse an den Börsen stärker ausbreitet. Dafür ist der Aktienmarkt in China höchstens der Auslöser, aber nicht die Ursache.“
Infektionsrisiko ist gering
Weniger besorgt, dass eine neue Finanzkrise wie 2008 bevorsteht, zeigt sich trotz der Kurseinbrüche an Chinas Aktienmärkten die liberale Wirtschaftszeitung Il Sole 24 Ore:
„Verglichen mit 2008 hat sich die Welt zumindest in zweierlei Hinsicht grundsätzlich gewandelt, was ihr zum Schutz gereicht: Der erste Unterschied betrifft die Zentralbanken. Fast alle der wichtigsten Notenbanken verfolgen heute eine ultra-expansive Geldpolitik, während sie seinerzeit in einer weitaus restriktiveren Phase steckten. Dies macht in einer überschuldeten Welt einen großen Unterschied. ... Die zweite große Differenz betrifft das Regelwerk. Seit 2008 sind auf internationaler Ebene circa 200 Richtlinien erlassen worden, um die Banken zu regulieren und zurückzustutzen. Das globale Bankensystem ist heute folglich weitaus weniger anfällig und verfügt über mehr Kapital.“