Was die Monarchie der Republik voraus hat
Weil sich Königin Elizabeth II. nie einer Wahl stellen musste, hat sie es leichter, von allen Bürgern des Landes als Staatsoberhaupt akzeptiert zu werden, erläutert die Times:
„Zugegeben, es wäre heute ziemlich lächerlich, ein System wie die konstitutionelle Monarchie einzuführen. Doch es hat sich als System erwiesen, das es wert ist, zu bewahren. Abgehoben vom sich ständig wandelnden politischen Tagesgeschäft und beinahe zwangsweise abgeschottet von jeder möglichen Parteilichkeit, hat es die Königin leichter, uns allen zu gehören. Wenn dein Lieblingskandidat eine Präsidentenwahl verliert, kann es leicht sein, dass du dich dem neuen Staatsoberhaupt in keinster Weise verbunden fühlst. Der Monarch hat kein derartiges Problem. Und weil die Institution der Monarchie irgendwo zwischen Mythos und Fantasie einzuordnen ist, kann jeder etwas vom Herrscher oder von der Herrscherin für sich in Anspruch nehmen.“
Queen ist Vorzeige-Seniorin
Dass die britische Königin auch im hohen Alter noch so fit ist, sollte Seniorenpolitikern in anderen Ländern zu denken geben - etwa in Finnland, sinniert die Zeitung Savon Sanomat:
„Man muss einfach das Pflichtbewusstsein der Queen bewundern, denn längst hätte sie die Krone an ihren Sohn Charles, 67, abgeben können. Auch William, 33, der nächste in der Thronfolge, ist kein kleiner Junge mehr. Während Elisabeths Amtszeit, die 1952 begann, regierten in Großbritannien zwölf Premiers. … Von der langen Karriere der Königin sollten jedoch keine Schlussfolgerungen für die Verlängerung der Lebensarbeitszeit der Finnen gezogen werden. Aber vielleicht bietet sie Lehren für die finnische Seniorenpolitik. Die gute Verfassung der Königin erklärt sich nämlich weitgehend damit, dass sie jeden Tag etwas Sinnvolles zu tun hat.“
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