Was bedeutet Frankreichs Arbeitsmarktreform?
Ende August will Frankreichs Präsident Macron sein mit Spannung erwartetes Reformpaket zur Flexibilisierung des Arbeitsmarkts vorlegen. Kommentatoren diskutieren, was dabei auf dem Spiel steht.
Nicht nur für Macron geht es um Alles
Sollte Macron diese Bewährungsprobe nicht bestehen, hat das Auswirkungen auf ganz Europa, meint De Tijd:
„Wenn die Reform des Arbeitsmarkts nicht gelingt, dann ist Macron nicht nur unpopulär, sondern politisch geschwächt. Das reicht über Frankreich hinaus. Macron will auch in Europa mitgestalten und zählt dabei auf Berlin. ... Aber Berlin will endlich sehen, dass Paris tatsächlich Reformen durchsetzt, um das Land wirtschaftlich auf bessere Bahnen zu bringen. Durch die Reform des Arbeitsmarkts kann Macron ein wichtiges Signal senden. Wenn er auch noch seinen Haushalt in Ordnung bringt, dann ist der Weg in Berlin frei und die alte Achse kann erneut an Europa arbeiten.“
Gerecht belasten und entlasten
Bei der Reform des französischen Arbeitsrechts muss auf Ausgewogenheit geachtet werden, mahnt Libération:
„Nicht alles an diesem Projekt ist ungerechtfertigt. Gewisse Lockerungen sind wünschenswert - vorausgesetzt sie erfolgen entsprechend des Prinzips gegenseitiger Zugeständnisse. Mehr Flexibilität seitens der Arbeitenden muss so beispielsweise durch eine Verbesserung bei den Rechten von Arbeitslosen aufgewogen werden. Aushandlungen auf Betriebsebene? Wunderbar. Dabei muss jedoch stets bedacht werden, dass die beiden Parteien naturgemäß nicht gleich stark sind.“