PiS lehnt Ehrung polnischer Protestanten ab
Abgeordnete der Regierungspartei PiS haben gegen die Annahme eines Beschlusses gestimmt, der die polnischen Protestanten ehren und ihnen für ihren Beitrag zur Entwicklung des Landes danken sollte. Polnische Kommentatoren kritisieren Haltung der PiS-Parlamentarier.
Protestanten werden Bürger zweiter Klasse
Der Journalist Adam Szostkiewicz warnt auf seinem Blog bei Polityka.pl vor dem Ende der religiösen Toleranz in Polen:
„Protestanten in Polen fühlen sich nun wie Bürger zweiter Klasse. Sie werden kollektiv dafür bestraft, dass sie keine Katholiken sondern Protestanten sind. ... Wenn nun polnische Protestanten Opfer dieser Abstimmung wurden, dann kann das auch jeder anderen religiösen Minderheit passieren. Polen verabschiedet sich unter der PiS von der Religionstoleranz, auf die das Land immer stolz war.“
Das Erbe von Johannes Paul II. wird ignoriert
Auch die konservative Tageszeitung Rzeczpospolita kritisiert die PiS-Abgeordneten für ihre Haltung bei der Abstimmung:
„Halb so wild, falls die Abstimmung in dieser Angelegenheit unüberlegt war. Schlimmer wäre es gewesen, wenn in den Köpfen der PiS-Parlamentarier ein einfacher Zusammenhang aufgetaucht wäre: Luther, Protestantismus, Deutschland. Und wie wir wissen, sind die Beziehungen zu Deutschland nicht die besten, also muss man auch nicht deren Religion feiern. ... Das Problem ist aber umfassender. ... Die Abstimmung der PiS-Abgeordneten zeigt, wie wenig ein durchschnittlicher Katholik über den Ökumenismus weiß, für den der heilige Johannes Paul II., auf den wir uns ständig berufen, viel getan hat. Indem wir das Erbe der Reformation ablehnen, lehnen wir die Lehre Johannes Pauls ab.“