Soros finanziert Anti-Brexit-Kampagne
Der ungarischstämmige US-Milliardär George Soros unterstützt eine Kampagne gegen den Austritt des Vereinigten Königreichs aus der EU. Umgerechnet knapp eine halbe Million Euro gingen aus seinen Stiftungen an die Organisation Best for Britain. In der britischen Presse scheiden sich an Soros' Engagement die Geister.
Ausgerechnet Soros untergräbt die Demokratie
Als selbst ernannter Förderer der Demokratie darf sich George Soros dieser Spende nicht rühmen, kritisiert The Daily Telegraph:
„Soros schrieb vor einem Jahr, 'viele Menschen glauben, dass die Eliten ihre Demokratie gestohlen hätten'. Da hat er ganz Recht - und doch finanziert er nun eine Kampagne, die den stärksten Ausdruck des Wählerwillens in der Geschichte der britischen Demokratie rückgängig machen soll. ... Wenn er sich langweilt und einen politischen Kampf sucht, dann wird er nicht enttäuscht werden. Doch wenn es ihm wirklich darum geht, die Demokratie zu fördern und die Politik näher an die Menschen zu bringen, dann hat er sich hier für die falsche Seite entschieden.“
Kritik muss doch wohl erlaubt sein
The Independent hingegen findet es absurd, George Soros und der Organisation Best for Britain Untergrabung des Volkswillens vorzuwerfen:
„Es ist nach wie vor äußerst wahrscheinlich, dass Großbritannien die EU verlässt. Doch es ist offensichtlich, dass diese Aussicht vielen einfachen Menschen große Sorge bereitet. Ihnen muss erlaubt sein, bei der Frage, welche Art von Brexit es am Ende für Großbritannien geben wird, ihre Meinung zu äußern. Es sollte ihnen außerdem das Recht zugestanden werden, gegen ein schlechtes Abkommen mit der EU zu mobilisieren. Und so wie jede andere Organisation, die ein bestimmtes Ziel verfolgt, sollte auch diese ihre Aktivitäten mit Spenden finanzieren dürfen. Daher sollten wir nicht zulassen, dass die anhaltende und legitime Brexit-Debatte von wirren Verschwörungstheorien überschattet wird.“