Griechischer Fußballskandal: Mit Pistole aufs Feld
Fünf Spieltage vor Ende der Saison wird Griechenlands Fußball von einem Skandal erschüttert. Während des Spiels PAOK Saloniki - AEK Athen stürmte PAOK-Besitzer Ivan Savvidis mit einem Revolver auf das Spielfeld, weil er mit einer Schiedsrichterentscheidung nicht einverstanden war. Der Ligabetrieb ist seitdem unterbrochen. Griechische Journalisten fürchten, dass die Affäre großen Schaden anrichtet.
Das hat Griechenland gerade noch gefehlt
Griechenland droht gespalten zu werden, warnt Kathimerini:
„Die Gefahr ist, dass sich die ganze Angelegenheit in einen politischen Kampf verwandeln könnte, unabhängig davon, welcher Mannschaft der Titel per Gerichtsbeschluss verliehen wird. Schlimmer noch, es könnte eine Teilung des Landes in Nord und Süd stattfinden. ... Fußballfelder waren - besonders in Krisenzeiten - immer ein fruchtbarer Boden für Fanatismus und extremen Nationalismus, der dann auf die Straßen und manchmal sogar aufs Schlachtfeld übergriff, wie es in den frühen 1990er Jahren in Jugoslawien der Fall war. Griechenland steht am Abgrund und diese Art der Spaltung ist das letzte, was das Land braucht.“
Fußball ohne jede Regel
Dass die Unterbrechung des Ligabetriebs keine Wirkung zeigen wird, fürchtet Naftemporiki:
„Der ehemalige stellvertretende Sportminister hatte bereits im Februar 2015 die Meisterschaft und im März 2016 den Pokalwettbewerb unterbrochen und den Start der Saison 2016/17 verschoben, damit ein neues Sportgesetz beschlossen wird. Und was ist passiert? Nichts als ein Schlag ins Wasser. Jetzt wurde also beschlossen, wieder die Meisterschaft auf unbestimmte Zeit zu unterbrechen. Die dritte Unterbrechung in drei Jahren. ... Der griechische Fußball scheint nach dem Gesetz des Dschungels zu operieren. Von Spiel zu Spiel wird es krasser. Wie eine Balkan-Parodie in einem Gangsterfilm.“