Vizeweltmeister Kroatien: Was bleibt vom Erfolg?
Im Luschniki-Stadion haben sich die kroatischen Fußballer nach der 4:2-Niederlage gegen Frankreich als gute Verlierer gezeigt, die nach der ersten Enttäuschung ihren Erfolg feierten: Noch nie zuvor hatte eine kroatische Nationalmannschaft ein WM-Finale erreicht, die Spieler wurden vielfach für Teamgeist und Technik gelobt. So kommt es, dass Journalisten ihre Zeilen auch dem Vize-Weltmeister widmen.
Dem kroatischen Traum Flügel verliehen
Die kroatische Mannschaft hat alle überrascht, freut sich Večernji list:
„Neulich noch sah alles wie eine unmögliche Mission aus. Viele Spieler kamen vorbelastet zu dieser WM. Obwohl das Volk immer gehofft hatte, dominierte in der Öffentlichkeit doch die Skepsis. ... Mit dieser WM sind in Kroatien endlich die Kleingeister still geworden. Auf den Titelblättern prangt der Glaube an Kroatien. Man vertraut auf den hart arbeitenden Mann und seinen kroatischen Traum - den Traum vom Sieg. In diesem gibt es nur durch harte Arbeit und den Glauben an das Morgen eine bessere Zukunft für Kroatien. Wir müssen diesen Optimismus für die kommenden Generationen bewahren.“
Solide Ausbildung statt protzige Stadien
Im Gegensatz zu Ungarn haben die Kroaten das Geld für den Fußball in ihren Nachwuchs und nicht in große Stadien investiert, begründet Index den großen Erfolg der kroatischen Mannschaft:
„In Kroatien gibt es keine guten Stadien, das Maksimir-Stadion in Zagreb wurde erneuert, aber bei weitem nicht umfassend. Die Arena in Split ist nicht einmal halb so modern. … Die Kroaten haben nicht ihre Anlagen instand gesetzt, sondern die Professionalität und das, so scheint es, mit Erfolg. Die Trainer der Nachwuchsspieler sind hoch qualifiziert, sie zeichnen sich durch ihre Sprachkenntnisse aus und auch ihre Moral ist gut. Es gibt zwar Korruption - aber sie bestimmt nicht die Auswahl der Spieler und die Ausbildung.“