Verschleierungsverbot in Dänemark
In Dänemark ist seit dem 1. August die Gesichts- und Ganzkörperverschleierung in der Öffentlichkeit verboten. Somit ist das Tragen von Burka und Nikab nicht mehr erlaubt. Was für die einen ein Verstoß gegen Menschenrechte ist, loben andere als angemessenen Schutz der nationalen Identität.
Toleranz statt Verbote
Das Verbot passt für Jyllands-Posten aus zwei Gründen so gar nicht zu einer offenen Gesellschaft:
„Zum ersten sollte es bedingungslos dem Einzelnen freigestellt sein, sich nach eigenen Vorstellungen zu kleiden. Zum anderen hat jeder Mensch das Recht, seine politische, religiöse, kulturelle oder wie auch immer geartete Haltung kundzutun. Toleranz bedeutet, auch unsympathische Signale zu tolerieren, denen nicht mit Verboten und Polizei, sondern mit guten Argumenten begegnet werden muss.“
Dänen trauen sich, Anpassung zu fordern
In Dänemark kommt es offenbar nicht zu Diskussionen über die Prioritäten der Integrationspolitik, beobachtet Český rozhlas:
„Mehr oder weniger alle haben für das Gesetz gestimmt, Liberale, Konservative, Christdemokraten und Sozialdemokraten. ... Dänemark ist im Vergleich zu anderen westeuropäischen Ländern sehr viel selbstbewusster beim Schutz dessen, was es für seine Identität hält und besteht sehr viel mehr als andere Staaten auf der kulturellen Anpassung Hinzukommender. Auch deshalb sollte das, was da jetzt auf der jütländischen Halbinsel passiert, ganz Europa interessieren.“