Waldbrände: Athen sagt illegalen Bauten Kampf an
Nach den verheerenden Bränden mit mehr als 90 Toten will die griechische Regierung illegal errichtete Gebäude abreißen lassen. In der Ortschaft Mati versperrten die Zäune und Mauern von planlos gebauten Häusern den vor der Feuerwalze fliehenden Menschen den Fluchtweg. Zunächst sollen über 3.200 Bauten in den Ferienregionen um Athen verschwinden. Die griechische Presse beäugt den Plan skeptisch.
Kaum einer hat eine weiße Weste
Der Kampf gegen illegale Bauten wird alles andere als einfach, warnt Kathimerini:
„Gewiss, illegales Bauen ist beklagenswert. Aber illegal gebaut haben nicht nur die 'bösen Anderen', sondern Leute quer durch die Gesellschaft. In der Tat haben einige Leute auch dafür gekämpft, den Abriss illegaler Immobilien zu stoppen. Die Dinge sind weder schwarz noch weiß. Tausende illegale Strukturen zu zerstören und versperrte Wege zum Meer zu öffnen, wird viel Zeit in Anspruch nehmen. Eine Sache, die sich jedoch sofort ändern kann, sind die Kriterien für die Auswahl verantwortlicher Beamter. Wir müssen sicherstellen, dass wir die richtigen Leute für die richtigen Jobs ernennen, unabhängig von ihrer Parteizugehörigkeit.“
Tsipras sucht nach einem Rettungsanker
Der griechische Premier versucht, vor seiner Verantwortung zu fliehen, findet To Vima:
„Tsipras bekämpft die illegalen Bauten und denkt, dass dies der Rettungsanker für ihn und seine Regierung sein wird. Denn an diesem Unglückstag wurde in Frage gestellt, ob Tsipras und seine Mitarbeiter fähig sind, erfolgreich und zum Wohle des Landes und seiner Bevölkerung zu regieren. ... Sie wissen, dass es jetzt um ihre politische Zukunft geht. Wenn es ihnen nicht gelingt, die Situation zu kontrollieren, wenn sie nicht in der Lage sind, die Verantwortung auch anderswo abzuladen und irgendwie zu entkommen, werden sie politisch erledigt sein.“