Putin nennt Skripal einen Dreckskerl
Putin hat den in Großbritannien vergifteten russischen Ex-Doppelagenten Skripal als Dreckskerl und Landesverräter bezeichnet. Das Recherchenetzwerk Bellingcat hatte vergangene Woche berichtet, einer der Männer, die des Anschlags verdächtigt werden, sei Anatoli Tschepiga, ein Oberst des russischen Militärgeheimdienstes GRU. Platzt Putin der Kragen, weil er sich in die Ecke gedrängt fühlt?
Dieser Fall bringt Putin auf die Palme
Russland sollte sich mal festlegen, welche Einstellung zum Ex-Agenten Skripal es nun eigentlich hat, fordert Echo Moskwy:
„Entweder wir sagen, dass wir nicht schuldig sind und beweisen das. Oder wir gestehen ein, dass wir versucht haben, diesen Dreckskerl umzubringen, weil wir Verräter nicht für Menschen halten und sie in jeder Ecke der Welt umbringen, selbst wenn sie unser Präsident persönlich begnadigt hat. ... Der Kreml wurde mit diesen Skripals und Tschepigas in die Ecke getrieben und Putin beginnt, wütend zu werden. Und wenn er wütend ist, dann erinnert er sich an seine Leningrader Kindheit und die Gossensprache vom Ligowski Prospekt.“
Wer ist hier der Dreckskerl?
Der Publizist Alexej Melnikow fragt sich in einem von newsru.com übernommenen Blogbeitrag, was man wohl in Putins Russland machen muss, um kein Verräter und Dreckskerl zu sein:
„Wie wird man in Russland ein geachteter Mensch? Ein Staatsmann? ... Man umgebe sich mit Lakaien und Knechten, vernichte die Meinungsfreiheit. Und die Wahlen. Man nehme sich die Macht für Jahrzehnte, überfalle ein Nachbarland, verstoße damit gegen die eigene Verfassung und okkupiere ein Teil des Territoriums. Man sorge dafür, dass seine engsten Freunde während seiner Herrschaft zu Milliardären werden. ... Nimm dem Land die Perspektiven, setze es westlichen Sanktionen aus. Ernenne deine Leibwächter zu Gouverneuren. Schaffe eine Gendarmerie gegen das Volk und setze dort ebenfalls einen deiner Leibwächter als Chef ein. Belüge das Land und die Welt über alles. ... So wird man in Russland kein Verräter und Dreckskerl.“