Namensänderung: Parlament in Skopje macht Weg frei
Das Parlament der ehemaligen Jugoslawischen Republik Mazedoniens (Fyrom) hat für eine Verfassungsänderung gestimmt. Somit kann das Land künftig, wie mit Griechenland vereinbart, 'Republik Nordmazedonien' heißen. In einer nicht bindenden Volksabstimmung hatten Ende September mehr als 90 Prozent der Bürger für die Umbenennung gestimmt, das nötige Quorum allerdings wurde dabei nicht erreicht.
So nehmen Völker ihr Schicksal in die Hand
Die regierungsnahe Tageszeitung Avgi würdigt die Entscheidung des Parlaments in Skopje als historischen Schritt:
„Die Mehrheit der Bevölkerung von Fyrom will die absurde Namensdebatte abschließen. Sie wünscht sich Freundschaft und Zusammenarbeit mit Griechenland. … Wir haben es gesagt und wir betonen es nochmals: Egal, wie die geopolitischen Bedingungen waren, die Abkehr vom Nationalismus hat in der Geschichte der Menschheit niemals den Beziehungen der Völker geschadet. Im Gegenteil. Aufrichtige Freundschaft hat die Interessen der imperialistischen Mächte immer gebremst. Die ehrliche Zusammenarbeit war historisch gesehen die Waffe der Völker, um ihr Schicksal ohne Bevormundung selbst in die Hand zu nehmen.“
Parlament hat nichts mitzureden
Dass das Parlament nach dem Referendum vom 30. September überhaupt nicht die Befugnis hat, die Namensänderung zu beschließen, findet hingegen die mazedonische Tageszeitung Kurir:
„Weder die Abgeordneten, noch der Regierungschef, noch irgendwelche Minister sind legitimiert, den Namen des Staates und die Identität des mazedonischen Volkes zu ändern. Darum muss die Entscheidung des Parlaments für nichtig erklärt werden. … Es kann nicht angehen, dass der Name und die Identität eines Volkes zum politischen Spielball werden. … Nur das Volk hat als Souverän das Recht, über die Namensänderung zu entscheiden.“