Tschechischer Soldat in Afghanistan getötet
Ein weiterer tschechischer Soldat ist am Montag in Afghanistan gestorben. Er ist bereits der 14. Tote, den Tschechiens Armee bei diesem Einsatz beklagt. Sollte das Land seine Truppen abziehen?
Unsere Jungs nicht in den Tod schicken
Tschechiens Ex-Außenminister und heutiger Vorsitzender des Ausschusses für Außenpolitik Lubomír Zaorálek hat den Afghanistan-Einsatz als Fehler bezeichnet und fordert dessen Ende. Denik mag dem nicht widersprechen:
„Mit seiner Meinung steht Zaorálek unter den Spitzenpolitikern bislang allein da. Seine Skepsis rührt auch daher, dass der Soldat von einem bewaffneten Afghanen direkt im tschechischen Quartier erschossen wurde. Derlei kann man den Bürgern tatsächlich nur schwer erklären. Es muss verdammt ernste Gründe geben, unsere Jungs in den Tod zu schicken. Der Afghanistan-Einsatz muss sachlich überdacht werden. Womöglich hat Zaorálek mit seiner Forderung Recht.“
Nur Feiglinge ziehen sich zurück
Hospodářské noviny bemüht sich dagegen, Zweifel am Afghanistan-Engagement Tschechiens zu zerstreuen:
„Die Alternative zum Verbleiben in Afghanistan wäre der Rückzug. Damit würden wir aber auch die afghanischen Verbündeten und die der Nato im Stich lassen. Nur ein Feigling flüchtet. Ein Feigling stirbt tausend Tode, ein Held stirbt nur einmal. Tschechische Soldaten fliehen nicht. Nicht ein Soldat, der derzeit in Afghanistan ist - einschließlich der verwundeten - hat einen vorzeitigen Abzug verlangt. Ja, wir haben erneut einen Kameraden verloren. Aber das ist ein Grund mehr, zu bleiben, nicht zu fliehen.“