Dänemark: Wird Aarhus zur veganen Avantgarde?
Im dänischen Aarhus plant der Stadtrat, dass es in öffentlichen Einrichtungen, wie Kindergärten und Altenheimen, künftig auch ein veganes Angebot geben soll. Damit will die Kommune einen Beitrag zur C02-Reduzierung leisten. Dänische Medien sehen den Vorstoß aber kritisch und bedauern, dass Ernährung mittlerweile zum Politikum geworden ist.
Ernährung ist Privatsache
Jydske Vestkysten hält nichts vom Vorstoß der Aarhuser:
„In dänischen Institutionen sollte eine gesunde und abwechslungsreiche Ernährung mit dänischer Note angeboten werden. Wenn man als Elternteil nicht will, dass das Kind das Angebot annimmt, steht es Mutter oder Vater frei, eine Brotdose zu packen. ... Man kann mit verschiedenen Ernährungsgewohnheiten gesund und glücklich werden und wir haben das Vertrauen in die Eltern, dass sie die richtige Wahl für ihre Kinder treffen können. Und wenn man sich Sorgen um die Gesundheit eines einzelnen Kindes macht, wird das Problem nicht durch Ernährungspolitik gelöst, sondern indem man sich an die sozialen Behörden wendet.“
Nicht ins Essen quatschen
Mehr Toleranz hinsichtlich der Ernährungsgewohnheiten empfiehlt Der Nordschleswiger:
„Aus der wohl persönlichsten Entscheidung überhaupt - ich esse, was ich möchte - ist ... inzwischen ein ideologischer Kampf geworden. Und der Ton wird immer rauer. Dabei gibt es bereits eine deutliche und durchaus positive Entwicklung hin zum Weniger-Fleisch-Essen. Es wählen bereits immer mehr den vegetarischen oder veganen Weg - auch ohne Kampfansage einer kleinen Gruppe, die es durch ihren Fanatismus dem Gros an friedlichen Vegetariern und Veganern schwierig macht. Loriots muntere Zeile 'Sie haben mir ins Essen gequatscht' bekommt eine ganz neue und ernsthafte Bedeutung. Daher: Gegenseitiger Respekt und Toleranz, bitte.“