Ist Nordmazedoniens Weg in die EU frei?

Kurz nach der Beilegung des Namensstreits mit Griechenland kann Nordmazedonien fest mit der Aufnahme in die Nato rechnen. Nach der Unterzeichnung des Beitrittsprotokolls darf die Regierung in Skopje Beobachter zu fast allen Beratungen und Konferenzen des Militärbündnisses entsenden. Angesichts dieser Entwicklungen ist der nächste Schritt nur eine Frage der Zeit, so Journalisten.

Alle Zitate öffnen/schließen
Ukrajinska Prawda (UA) /

Der Grauzone entkommen

Der neue Name Nordmazedonien ist Vorbote der nahenden Integration in die westlichen Bündnissysteme, kommentiert das Onlineportal Ukrajinska Prawda in seiner Europarubrik:

„Trotz des heftigen Widerstandes Russlands wird Mazedonien in diesem Jahr endlich die Vollmitgliedschaft in der Nato erhalten. Und schon im Sommer könnten Verhandlungen für einen EU-Beitritt beginnen. Bereits in den nächsten Tagen wird das Land seinen Namen ändern und dann die UN und die Regierungen aller Mitgliedsländer offiziell darüber informieren. Nicht auszuschließen ist, dass einige Länder die neue Bezeichnung prinzipiell nicht verwenden werden. Die Türkei wird es wohl nicht tun, um Griechenland zu ärgern. Genauso wenig Russland, das die Umbenennung des Landes für gesetzwidrig hält. Am Wesentlichen wird dies nichts ändern - das Balkanland ist einer 'Grauzone' entkommen und schließt sich nun der westlichen Welt an.“

news.bg (BG) /

Bulgarien öffnet die Tür

Bei einem gemeinsamen Treffen in Sofia am Montag haben Bulgariens Premier Borissow und sein nordmazedonischer Kollege Zaev beschlossen, sich für die Abschaffung der Importzölle zwischen ihren Ländern einzusetzen. Bulgarien ebnet Nordmazedonien den Weg in die EU, freut sich news.bg:

„Die Abschaffung der Zölle wäre nach der Abschaffung der EU-Visumpflicht die zweitnützlichste Errungenschaft für Nordmazedonien. Nachdem die Barrieren für Menschen gefallen sind, ist es nur logisch, dass auch die Barrieren für Waren fallen. ... Bulgarien kann nun Vorreiter sein, indem es die Achse Sofia-Skopje aufbaut, noch bevor die Achse Skopje-Brüssel zustande gekommen ist. Dahinter steckt der Wunsch, dass der Weg Nordmazedoniens in die EU über Bulgarien gehen soll.“