Ankara provoziert Nato mit russischen Raketen
Der türkische Präsident Erdoğan will am Kauf des S-400-Raketenabwehrsystems aus Russland festhalten. Das betonte er nach einem Treffen mit seinem russischen Amtskollegen Putin in Moskau. Die Pläne sorgen für Spannungen innerhalb der Nato, weil Russland über den Raketenkauf an sensible Daten des Militärbündnis gelangen könnte. Auch Kommentatoren sind besorgt.
Türkischer Präsident auf Abwegen
Erdoğan begibt sich in unruhiges Gewässer, wenn er sich zunehmend von der Nato entfernt, prophezeit die Tageszeitung Kathimerini:
„Selbst im Pentagon glaubt eine wachsende Zahl von Mitarbeitern, dass der derzeitige Beziehungsstatus der Türkei zur Nato untragbar ist. Bislang hatten die US-Politiker den Fehler begangen, keine klaren Signale nach Ankara zu senden und eher das Zuckerbrot als die Peitsche benutzt. 'Präsident Erdoğan bellt viel, doch wenn jemand seine Zähne zeigt, hört er normalerweise auf', sagte kürzlich ein US-Analyst mit umfangreichem Wissen über die Türkei. Die Beziehungen zwischen der USA und der Türkei werden in den kommenden Monaten einer ernsthaften Prüfung unterzogen.“
Der Sultan fällt in die Arme des Zaren
Russlands Präsident Putin hat allen Grund sich zu freuen, stellt Phileleftheros fest:
„Die engen Beziehungen zwischen beiden Führern und die Erklärungen zur gegenseitigen Unterstützung und Zusammenarbeit im militärisch-technischen sowie im wirtschaftlichen Sektor zeigen deutlich, dass die Türkei trotz der US-Reaktionen den Kurs ändert. Jedem ist nun klar, dass sich die russisch-türkische Zusammenarbeit deutlich verbessert hat. ... Wladimir Putin muss sich vor Freude die Hände reiben. Russlands Ziel ist die Destabilisierung des Westens und das scheint gut zu funktionieren. Die Türkei ihres Schutzes durch die USA zu berauben, ist ein großer Erfolg, weil das einerseits der Nato enorme Probleme bereitet und andererseits, weil dem Bündnis ein wichtiger Verbündeter verloren geht. Der Zar hat allen Grund zu lächeln, da der Sultan in seine Arme fällt.“