Dänemark: Suizid-Ankündigung auf Instagram
Die dänische Influencerin Fie Laursen hat am Wochenende in einem Instagram-Post ihren Suizid angekündigt. Die 23-Jährige wurde rechtzeitig gefunden, doch der Post, der über 30.000 Likes und 8.000 Kommentare erhalten hatte, stand noch mehrere Tage online, bis Laursen ihn selbst entfernte. Dänemarks Regierung und die Medien diskutieren, welche Konsequenzen aus dem Fall gezogen werden sollten.
Hier gelten andere Spielregeln
Die sozialdemokratische Kinderministerin Pernille Rosenkrantz-Theil will Blogger mit vielen Followern den Presseregeln unterwerfen. Für Kristeligt Dagblad eine denkbare, wenn auch schwer zu realisierende Maßnahme:
„Das würde bedeuten, dass man sich beschweren könnte, wenn die Inhalte nicht den medienethischen Regeln entsprechen. Es wäre ein Fortschritt, aber nicht wirklich realisierbar. Die in jeder Hinsicht grenzüberschreitenden sozialen Medien zeichnen sich ja gerade dadurch aus, dass sie sich nationaler Kontrolle entziehen und nach ihren eigenen Spielregeln spielen.“
Techgiganten stehlen sich aus der Verantwortung
In einem Statement hat Instagram mitgeteilt, dass Öffentlichkeit auf sozialen Medien bei psychischen Erkrankungen zum Heilungsprozess beitragen kann. Darüber empört sich Politiken:
„Mehrere Länder, darunter Australien, Neuseeland und Frankreich, arbeiten an Gesetzen [um soziale Medien zu regulieren] und Premierministerin Mette Frederiksen hat zu erkennen gegeben, dass sie den gleichen Weg gehen kann. ... Fie Laursens Selbstmordbrief war ein verzweifelter Schrei nach Hilfe, von dem der Facebook-Konzern [zu dem Instagram gehört] profitiert hat. Dänische Politiker müssen jetzt genau hinhören und einsehen, dass diese Form der Flucht aus der Verantwortung der Techgiganten aufhören muss. Es ist höchste Zeit, dass Mette Frederiksen ihre Worte in die Tat umzusetzt.“