Feuerwehr versagte bei Grenfell-Hochhausbrand
Zwei Jahre nach dem Grenfell-Hochhausbrand in London mit 72 Toten hat ein Untersuchungsbericht "systematisches Versagen" bei der Feuerwehr festgestellt. Auch seien falsche Baumaterialien verwendet worden. Kommentatoren fordern Konsequenzen - nicht nur in Großbritannien.
Mut und Eigeninitiative sind nicht gefragt
Laut Untersuchungsbericht wurde das Gebäude viel zu spät evakuiert. Dass Feuerwehr-Chefin Dany Cotton dennoch behauptet, nichts falsch gemacht zu haben, empört Kolumnistin Allison Pearson in The Daily Telegraph:
„Cotton ist, tut mir leid, eine typisch lahme, schamlos selbstzufriedene Behördenvertreterin der Fraktion 'Dienst nach Vorschrift' in Großbritannien. Sogar die letzten Reste von Antrieb und Anstand, die von den Briten so bewundert werden, wurden diesen feigen, berechnenden Kreaturen ausgetrieben. 'Wir haben nur das Protokoll befolgt', lautet ihr Mantra. Ob es nun die Polizei ist, die das Leben unschuldiger Menschen ruiniert hat, indem sie sklavisch dem törichten Motto 'Glaube immer dem Opfer' folgt, oder eine Feuerwehrchefin, die zusieht, wie 72 Männer, Frauen und Kinder in einem zentralen Londoner Stadtteil verbrennen, aber immer noch denkt, eine Evakuierung wäre falsch gewesen - weil es eben nicht der Vorschrift entspricht.“
Keine Kompromisse bei Bauvorschriften!
Die Katastrophe sollte ein Weckruf für Behörden auch in Irland sein, mahnt Irish Examiner:
„Die Untersuchung ergab, dass der 'Hauptgrund', warum die Flammen sich so schnell im Gebäude ausbreiten konnten, die aus einem brennbaren Aluminiumgemisch und dem Kunststoff Polyethylen bestehende Fassadenverkleidung war, die als 'Brennstoffquelle' fungierte. Trotz vieler Warnungen wurde diese Verkleidung vor dem Brand im Juni 2017 bei der Renovierung des Turms angebracht. In einem Land [wie Irland], in dem Bauunternehmer einen solchen Einfluss haben und in dem so viele relativ neue Gebäude renovierungsbedürftig sind, um Sicherheitsanforderungen zu erfüllen, ist dieser Bericht ein weiteres starkes Argument dafür, auf hohe Baustandards und ein wirksames Inspektions- und Kontrollsystem zu bestehen.“