Junge schlagen Alte mit deren Waffen
Wie die Millennials der Elterngeneration die kalte Schulter zeigen, gefällt Kolumnistin Molly Roberts in The Irish Independent:
„'OK, Boomer' ist attraktiv, weil es im Grunde den Spieß umdreht. Alte Menschen belehren junge Menschen seit Jahren, dass diese deshalb ahnungslos seien, weil sie noch keine Chance gehabt hätten, Lebenserfahrung zu sammeln. Jetzt haben junge Menschen einen kryptischen Code entwickelt, der alten Menschen mitteilt, dass es diese seien, die nichts kapierten - und dieses Versagen sei umso empörender, als die alten Menschen im Leben unzählige Gelegenheiten gehabt hätten, zu lernen. Doch diese Umkehrung hat noch einen weiteren, ausgefuchsten Aspekt: Entscheidend ist nicht, dass sich die Jungen wehren, sondern dass sie sich wehren, ohne wirklich zu kämpfen.“
Das wahre Problem sind Klassenunterschiede
Ältere Menschen, die ihr Leben lang hart gearbeitet haben, verdienen Besseres, meint The Guardian:
„Anstatt über die relativen Privilegien einiger weniger zu spotten, sollten wir versuchen, einige der Lebensumstände wiederherzustellen, die das Leben in den Nachkriegsjahren ein bisschen besser gemacht haben, in die die 'Boomer' hineingeboren wurden. Das bedeutet natürlich, dass wir uns gegen unsere Chefs organisieren und unsere politischen Führer unter Druck setzen, die Wirtschaft so umzugestalten, dass sie der Mehrheit dient. Es kann nicht bedeuten, dass wir jene hart arbeitenden Menschen abfällig behandeln, die viele Jahre ihres Lebens damit verbrachten, für uns zu sorgen. Das Problem der Generationen-Analyse ist doch, dass diese zwar vorgibt, auf wirtschaftlichen Realitäten zu basieren, dabei aber die Realität der Klassenunterschiede ausblendet.“