Rekordhoch: Jetzt in Bitcoins investieren?
Der Kurs der führenden Kryptowährung Bitcoin ist vergangene Woche auf ein Rekordhoch von 40.000 Dollar gestiegen. Als Grund sehen Experten, dass immer mehr Unternehmen und Hedgefonds in Bitcoins anlegen. Die Nullzinspolitik der Notenbanken und teure Coronahilfen schürten zudem die Angst vor Inflation und Kryptowährungen würden als Schutz empfunden. Für Kommentatoren haben sie aber auch klare Nachteile.
Das neue Gold
In der Finanzwelt muss nun ein Umdenken stattfinden, findet Club Z:
„Wie es aussieht, könnten die frühen Bitcoin-Befürworter, die jahrelang prophezeiten, dass Bitcoin ein sicherer Hafen für das in Seenot geratene Schiff der Finanzwelt werden würde, Recht behalten. Die Probleme, die Bitcoin vor drei oder sieben Jahren hatte, sind zwar noch da, aber die Situation ist heute so grundverschieden, dass wir die neue Realität nicht weiter ignorieren können. Eine Realität, in der die 3.000-jährige Geschichte des Goldes als Bollwerk gegen die Inflation und die wirtschaftlich fragwürdigen Maßnahmen der Regierungen zumindest infrage gestellt wird. Sicherheit hat einen neuen Namen.“
Schmuddelwährung Nummer Eins
Die Frankfurter Allgemeine Zeitung macht auf die ökologischen Kosten des Bitcoin-Hypes aufmerksam:
„[D]ie Herstellung und Nutzung verbraucht eine schier unvorstellbare Menge Energie und macht Bitcoin zur Schmuddelwährung Nummer eins. Der Blick auf eine einzelne Bitcoin-Transaktion muss nicht nur Klimaaktivisten das Fürchten lehren: Der Stromverbrauch ist so hoch wie jener eines amerikanischen Durchschnittshaushalts in 23 Tagen. Der CO2-Fußabdruck ist so enorm, als würde man 54.000 Stunden Internetvideos schauen. Und der anfallende Elektromüll entspricht der Größe von zwei Golfbällen. Wohlgemerkt: Das alles gilt für eine einzige Transaktion. ... Vielleicht sollten Vermögensverwalter, die sich, ach so, nachhaltig geben und trotzdem Bitcoin kaufen, mal darüber nachdenken.“