Schweiz stimmt über Ehe für alle ab
In einer Volksabstimmung können die Schweizer am 26. September über die "Ehe für alle" abstimmen. Das Parlament hatte Ende 2020 entschieden, dass die zivile Ehe für homosexuelle Paare geöffnet wird und Adoptionen sowie künstliche Befruchtung durch Samenspende für lesbische Paare erlaubt werden. Ein überparteiliches Komitee will dies im Referendum kippen. Auch die Schweizer Bischofskonferenz gehört dazu.
Natur darf nicht ausgetrickst werden
Wenn es um das Zeugen von Kindern geht, endet bei dem evangelisch-reformierten Pfarrer Josef Hochstrasser die Toleranz, wie er in einem Gastkommentar für die Luzerner Zeitung schreibt:
„Zwei Menschen, gleich welcher sexuellen Ausrichtung, die eine Partnerschaft gründen wollen, sollen vom Staat als Ehepaar rechtlich anerkannt und von den Kirchen ohne Einschränkung getraut werden. ... Während ich die Ehe für alle befürworte, lehne ich eine Samenspende für lesbische Paare ab. ... Die Natur sieht nicht vor, dass zwei weibliche Lebewesen sich ohne männliches Zutun fortpflanzen. ... Die Natur verkümmert zum manipulierten Objekt von Technikerinnen und Technikern. Sie tricksen die Natur aus und operieren als Krone der Schöpfung, was dem Menschen niemals zusteht.“
Kirche manövriert sich selbst ins Abseits
Die Bibel taugt nicht als moralischer Wegweiser für die moderne Gesellschaft, argumentiert der Blick:
„Aus biblischer Sicht gilt die Ehe nach wie vor als 'natürliche Lebensgemeinschaft zwischen Mann und Frau'. Nur ist im Leben einer jeden Person des 21. Jahrhunderts nicht mehr so viel 'natürlich'. ... Vieles, was gang und gäbe war, als die Bibel zu Papier gebracht wurde, macht man heute anders. ... Die Kirche kann und darf an ihren Traditionen festhalten - bewegt sich damit aber immer weiter von der heutigen Gesellschaft weg und kultiviert überkommene Ressentiments. Sie sollte vielleicht im Hinterkopf behalten: Wer nicht mit der Zeit geht, geht bekanntlich mit der Zeit.“