Rumänien: Impfgegner versuchen Parlament zu stürmen
In Bukarest sind etwa 300 Impfgegner an den Wachen vor dem rumänischen Parlament vorbei in den Innenhof gestürmt. Zu dem Protest hatte die ultranationalistische AUR-Partei aufgerufen, die selbst im Parlament vertreten ist. Dort wird derzeit über eine 3-G-Regelung am Arbeitsplatz debattiert. Kolumnisten drängen die Politik, den Protestierenden nicht nachzugeben.
Mit Impfgegnern muss man umzugehen wissen
Die AUR-Partei versucht, auf der Welle der Unzufriedenheit mitzureiten, meint republica.ro:
„Das ist kein Protest des Volkes, eines Teils der Rumänen, rebellischer Bürger, die für gewöhnlich spontan protestieren. Nein. Das ist eine von der AUR-Partei organisierte Aktion, die ihren Wähleranteil steigern will, der jetzt schon hoch genug ist. … Doch dieses Symptom kommt in jedem Land vor. Auch zivilisierte Länder bleiben nicht davon verschont. Ein Symptom, das an Verschwörung, Impfgegnerschaft, an die Ablehnung eines Covid-Zertifikats gekoppelt ist, das sich auch in Rumänien zeigt. Wir entkommen dem nicht. Wichtig ist, dass die Behörden und das Parlament damit umzugehen wissen.“
Politik nimmt weitere Tote in Kauf
Kolumnist Mihai Oprişor kritisiert in Spotmedia, dass sich Rumänien bislang nicht zu einer 3-G-Regelung durchringen konnte:
„Es scheint, dass unsere Politiker glauben, es sei besser, eine im Vergleich zum europäischen Durchschnitt dreimal höhere Todeszahl zu akzeptieren, als die verlogenen Impfgegner zum Schweigen zu bringen. Ihnen scheint es lieber zu sein, dass wir auch hier wieder die Schande Europas sind. Ehrlich gesagt hatte ich vom Mediziner [und Gesundheitsminister] Rafila erwartet, dass er für Maßnahmen kämpft, um die Zahl der Toten im Fall der Omikron-Welle einzudämmen.“